Es klang wie ein Scherz, was die Polizei München ausgerechnet am 1. April vermeldete: Straßenräuber haben bei einem dreisten Überfall eine Riesensumme Geld erbeutet - in Bitcoin. Ein Verbrechen in der realen Welt, genauer: auf einem Parkplatz am Münchner Hasenbergl, und die Beute, eine im Internet kursierende Kryptowährung, wie soll das zusammengehen? Es ging offenbar, denn die Meldung war kein Aprilscherz. Das Ganze hat sich bereits vor mehr als zwei Wochen zugetragen. Jetzt haben Ermittler vom Kriminalkommissariat 21 den letzten Tatverdächtigen verhaftet.
Das Opfer hatte zu einem nicht näher spezifizierten abendlichen Geschäft, das auf einem Parkplatz an der Dülferstraße abgewickelt werden sollte, umgerechnet in Euro fast 100 000 Euro dabei, etwa zwei Bitcoin also. Im wirklichen Leben hat man so viel Geld ja eher nicht in der Tasche. Aber der Mann wähnte seinen virtuellen Schatz offenbar sicher verwahrt, im Internet und in einer elektronischen Geldbörse, Bitcoin-Wallet genannt.
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Dann aber machte der 29 Jahre alte Berliner den nächsten Riesen-Fehler. Er zeigte sein Mobiltelefon her, auf dem der elektronische Geldbeutel gerade geöffnet und entsperrt war. In diesem Moment packten ihn zwei seiner Geschäftspartner, umklammerten ihn und rissen ihm das Handy aus der Hand. In zwei Autos türmten die Täter. Der 29-Jährige konnte trotz des Handy-Raubs die Polizei alarmieren. Und die stoppte bei ihrer Fahndung eines der Fluchtfahrzeuge mit drei tatverdächtigen Insassen, 21, 25 und 29 Jahre alt, alle drei aus Waldkraiburg im Landkreis Mühldorf und alle polizeibekannt. Sie kamen in Untersuchungshaft.
Dem mutmaßlich vierten Beteiligten im anderen Auto gelang die Flucht. Bald jedoch wussten die Ermittler, nach wem sie zu suchen hatten - nach einem 30 Jahre alten Waldkraiburger. Am Mittwoch konnte der Mann in München festgenommen werden. In wessen elektronischer Geldbörse die Bitcoins nun real stecken, ist laut Polizei noch Gegenstand der Ermittlungen.