Wegen des Verdachts auf Bestechungs- und Urkundendelikten bei der Zulassung von Autos haben Ermittler am Mittwochmorgen zehn Objekte im Raum München durchsucht; im Fokus standen dabei Zulassungsdienste und Prüfungsstellen. Ermittelt werde gegen zwölf Personen, darunter Betreiber und Mitarbeiter der genannten Unternehmen, teilte die Münchner Polizei am Donnerstag mit.
Staatsanwaltschaft und Polizei gehen davon aus, dass mehrere Verdächtige ein Bestechungssystem aufgebaut haben, um für kriminelle Zwecke an Zulassungsbescheinigungen und Kennzeichen zu kommen. Das System soll unter anderem dazu gedient haben, die sogenannte Vorführpflicht zu umgehen. So müssen Autos ohne Fahrzeugbrief des Herstellers vor Ort gezeigt werden, wenn sie erstmals in Deutschland zugelassen werden sollen. Durch die Bestechung sollen die Beschuldigten verschleiert haben, dass sich Autos, darunter auch Luxuswagen, noch im Ausland befanden.
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Nach Angaben der Polizei waren an der Durchsuchungsaktion mehr als 60 Beamte beteiligt. Zuvor war mehr als ein Jahr lang ermittelt worden. Die von den Kommissariaten 51 (Kfz-Kriminalität) und 73 (Amtsdelikte) geführten Ermittlungen dauern weiter an. Ins Rollen gebracht hatte sie ein aufmerksamer Mitarbeiter der städtischen Zulassungsstelle, dem Ungereimtheiten bei den Dokumenten eines frisierten Wagens aufgefallen waren.