Betrug am Telefon:Falsche Polizisten erbeuten 60 000 Euro

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Zwei Frauen in Lochhausen und Ottobrunn fallen auf Anrufe von Betrügern herein.

Von Konstantin Rek

Falsche Polizisten haben am Dienstag zwei Frauen um mehrere Zehntausend Euro gebracht. Eine 60-Jährige aus Lochhausen bekam einen Anruf, bei dem sich ein Mann als Polizist ausgab und behauptete, dass es in ihrer Nachbarschaft einen Raubüberfall gegeben habe und bei Ermittlungen ihr Name auf einer Liste entdeckt worden sei. Im Verlauf des Gesprächs sagte ein weiterer Mann, das Geld der Frau sei selbst bei der Bank nicht mehr sicher. Deswegen solle sie Geld aus der Bank holen und es an ihn übergeben. Die Angerufene folgte den Anweisungen und wurde auf diese Weise um 10 000 Euro gebracht.

Noch mehr Geld verlor eine 39-Jährige aus Ottobrunn im Landkreis München. Sie überwies einem angeblichen Europol-Mitarbeiter mehr als 50 000 Euro. Auf dem Handy der Frau hatte sich zuerst eine Frau auf Englisch gemeldet. Die Betrügerin behauptete, dass die Kontodaten der 39-Jährigen für Straftaten missbraucht worden seien, und kündigte einen weiteren Anruf an. Kurze Zeit später erklärte ein männlicher Anrufer, die Kontodaten seien für Delikte wie Geldwäsche oder Drogenhandel verwendet worden. Er forderte die Frau auf, mit Europol zusammenzuarbeiten und ihr Geld zu diesem Zweck auf verschiedene Konten zu überweisen.

Das Polizeipräsidium München berichtete am Mittwoch von den Fällen und wies darauf hin, dass man bei solchen Anrufen am besten direkt auflegen sollen - umso mehr, wenn sie auf Englisch erfolgen, dies sei verdächtig. In Zweifelsfällen könne man sich jederzeit an die Polizei wenden. Einen Erfolg vermeldete das Präsidium in diesem Zusammenhang auch: Bei Ermittlungen zu einem früheren Betrug wurde ein 19-jähriger Verdächtiger festgenommen. Nach Darstellung des Präsidiums soll er Anfang März mit einem weiteren Täter, der schon festgenommen worden sei, einen 80-Jährigen und eine 60-Jährige um jeweils mehrere Tausend Euro betrogen haben.

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