Gewerbe-Immobilien:Drei neue Hochhäuser im Münchner Süden geplant

Lesezeit: 1 Min.

Die drei Hochhäuser in Obersendling sollen 61, 68 und 75 Meter hoch werden. (Foto: Florian Peljak)

Der "Sirius Business Park" in Obersendling soll umbenannt und umgebaut werden - mit Gebäudehöhen von bis zu 75 Metern. Lokalpolitiker kritisieren die Dimension und machen ihre Zustimmung von einer Bedingung abhängig.

Von Jürgen Wolfram

Eines der ältesten und größten Gewerbegebiete im Süden von München wird neu geordnet, nachverdichtet und umbenannt: der Obersendlinger "Sirius Business Park" verwandelt sich in den "M-Park". Entstehen soll ein "zeitgemäßer und dichter Stadtbaustein mit urbaner Nutzungsmischung, der städtebaulich, architektonisch und landschaftsplanerisch hohen Ansprüchen genügt". In der September-Sitzung will sich der Planungsausschuss des Stadtrats mit dem Entwurf beschäftigen.

Der Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln hat seine Stellungnahme bereits abgegeben. Das Stadtteilgremium sieht in dem Projekt im Planungsgebiet Rupert-Mayer-Straße, Tölzer Straße, August-Zeune-Weg und der Bahnlinie positive Ansätze, kritisiert jedoch unter Berufung auf die Münchner Hochhausstudie Gebäudehöhen von mehr als 60 Metern. Auch ein weiteres Hotel in diesem Teil von Obersendling wird abgelehnt.

Newsletter abonnieren
:München heute

Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.

Die drei Hochpunkte, die in der aktuellen Planungsvariante aufscheinen, wären 74,50 Meter, 67,50 Meter und 60,50 Meter hoch. Diese Dimensionen sind im Stadtbezirk unerwünscht, wie sich bereits beim Bebauungsplan Machtlfinger Straße gezeigt hat. Auch zum Nutzungsmix der angepeilten Geschossfläche von 152 250 Quadratmetern hat der Bezirksausschuss alternative Ideen. So plädiert die Stadtbezirksvertretung für eine "wesentlich stärkere" Betonung des Wohnungsbaus. Fehlende Kapazitäten in den Grundschulen dürften nicht verhindern, dass "dringend benötigte Wohnungen" errichtet werden, heißt es in der BA-Erklärung. Ferner wünschen sich die Lokalpolitiker eine stärkere Berücksichtigung des produzierenden Gewerbes und weniger Büronutzung.

Grundsätzlich begrüßt der Bezirksausschuss die Umplanungen in Obersendling. Gewürdigt wird insbesondere das "Ansinnen", die oberirdische Grundfläche der künftigen Gebäude um ein Drittel im Vergleich zum Bestand zu verringern und die Grün- und Freiflächen um das Viereinhalbfache auf mehr als 30 000 Quadratmeter zu vergrößern. Das Gremium macht seine endgültige Zustimmung zu dem Vorhaben gleichwohl davon abhängig, dass "der zwingend notwendige barrierefreie Ausbau des U-Bahnhofs Obersendling" damit einhergeht. Unverzichtbar sei ein Aufzug vom Bahnsteig an die Oberfläche. Ausdrücklich fordert das Stadtteilgremium zudem die Einhaltung der Abstandsflächen zur nördlich angrenzenden Bebauung im August-Zeune-Weg. Ansonsten empfehlen die Lokalpolitiker, die Neuordnung des Gewerbegebiets zur Einführung von Tempo 30 in der Tölzer Straße zu nutzen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusHochhaus-Debatte
:München will keine reinen Bürotürme mehr

Die grün-rote Rathauskoalition verschärft die Kriterien für den Hochhausbau deutlich: Neue Projekte sollen künftig Wohnen und Arbeiten vereinen und auch bezahlbaren Wohnraum sichern. Warum die Opposition den Beschluss mit Entsetzen aufnimmt.

Von Sebastian Krass

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: