München heute:Solidarität in München nach Terror in Halle / Streckenbesprechung zum München-Marathon

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Münchner Schülerinnen und Schüler bildeten in ihrer Mittagspause am Donnerstag eine Kette, um ein Zeichen der Menschlichkeit zu setzen. (Foto: Robert Haas)

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Von Kathrin Aldenhoff, München

Für die einen ist es Alltag, auf die anderen wirkt es beklemmend: Dass vor einem Gemeindezentrum mehrere Sicherheitsmänner stehen. Dass man seinen Ausweis zeigen muss, wenn man in dem Restaurant des jüdischen Zentrums essen möchte. Für Jüdinnen und Juden in München ist es Alltag. Eine junge Frau, Mutter von drei Kindern, sagte mir am Jakobsplatz: "Es geht gesellschaftlich nicht anders, als dass wir uns verstecken."

Ihre Kinder besuchen einen jüdischen Kindergarten, der bewacht wird. Jeden Tag sehen sie Männer mit Gewehren, die dafür da sind, sie zu schützen. Sie vor Menschen zu schützen, wie dem, der in Halle eine Synagoge angegriffen und zwei Menschen getötet hat. Die junge Frau war mit ihrer Familie in der Münchner Synagoge, als es passiert ist. Schließlich war Jom Kippur, ein wichtiger jüdischer Feiertag. Der Versöhnungstag. Dort erfuhren sie von dem Anschlag des Rechtsextremisten. Es war ein Schock für alle, ihre Schwiegermutter weinte.

Am Tag danach ist es ruhig am Jakobsplatz. Vor den schweren Toren der Synagoge haben Münchner Blumen abgelegt. Manche haben kleine Nachrichten dazu geschrieben. Auf einem Zettel steht: "Solidarität mit meinen jüdischen Schwestern und Brüdern." Mittags sitzen ein paar Menschen auf den Bänken am Brunnen - weniger als sonst. Das kann auch am Wetter liegen, es regnet, und wenn es nicht regnet, weht ein kalter Wind. Am Abend soll es ein Gebet geben am Jakobsplatz, das war ohnehin geplant. Die junge Frau wird mit ihrem Mann und ihren Kindern nicht hingehen. Sie haben Angst, dass etwas passieren könnte.

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