Eigentlich hätte das Quartier an der Wiesentfelser Straße in Neuaubing schon vor einigen Jahren "brummen müssen wie blöd", wie es Stadtteilmanager Daniel Genée einmal formulierte. Die Basics waren da: die Läden, das SOS-Familien- und Kindertageszentrum, die Pfarrgemeinde St. Markus. Und natürlich die Kindertagesstätten sowie die Grund- und Mittelschule. Alles eingebettet in Wohnblocks mit vielen Menschen. Doch das Ambiente fehlte. Die Ecke litt lange an einem städtebaulichen Webfehler: Das alte Einkaufszentrum mit der Hausnummer 68 wirkte kühl und abweisend, der Platz gegenüber abgeschottet und wenig einladend.
Inzwischen ist der Betonklotz aus den Sechzigerjahren abgerissen, vor Kurzem war Spatenstich für Neuaubings neue Mitte. Das Zentrum, das die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG bis Sommer 2026 fertigstellen will, ist jetzt offen und kommunikativ geplant. Mit vier Gebäuden, die sich um einen vielfältig nutzbaren Platz mit Baumgruppe und kühlendem Wasserspiel gruppieren.
In einem Bau soll im Erdgeschoss ein großzügiger Supermarkt untergebracht werden, darüber 35 Wohnungen, die Hälfte davon gefördert. Eine Freitreppe führt auf ein begrüntes Dach samt Garten, Spielfläche und Pavillon. Weitere 15 Wohnungen entstehen in einemso genannten Punkthaus mit innen liegender Erschließung, ein drittes Gebäude soll für gewerbliche Nutzungen wie im Viertel dringend benötigte Arztpraxen und ein oder zwei kleinere Läden zur Verfügung stehen. Auch das SOS Kinderdorf zieht wieder ein, in ein eigenes Haus mit Platz für das Familienzentrum, Krippe und Kindergarten. Und mit angrenzendem interkulturellem Garten.