In dem engen Büroraum der Malteser ist das Fenster gekippt. Draußen auf dem Leuchtenbergring tost der Feierabendverkehr, drinnen nehmen zwei junge Frauen vor einer Plexiglasscheibe Platz. Edona ist gekommen, zusammen mit ihrer Übersetzerin. Die junge Albanerin lebt ohne gültige Aufenthaltspapiere in Deutschland, jeder Gang vor die Tür ist für sie ein Wagnis. Hier, bei der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung, bekommt Edona die Hilfe, die sie vom Staat nicht in Anspruch nehmen kann, bekommt Termine beim Facharzt und wird beraten, wie es weitergeht.
Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus:Leben im Schatten
Lesezeit: 5 min
Illegale sind in Deutschland vor allem ein Fall für die Polizei - um ihre medizinische Versorgung kümmert sich der Staat nur kaum.
(Foto: Claus Schunk)Tausende Menschen leben ohne geregelten Aufenthaltsstatus in München. Den Staat interessieren sie eigentlich nur, wenn sie Straftaten begehen. Bei medizinischen Problemen dagegen gibt es keine Hilfen. An wen wendet man sich dann?
Von Jan Christoph Freybott
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Josef Aldenhoff im Gespräch
"Sexualität ist oft verstörend"
Frauen und Alkoholismus
Jung, weiblich, Alkoholikerin
Deniz Yücel im SZ-Interview
"Der PEN wird dominiert von einem Haufen Spießern und Knallchargen"
Liebe und Partnerschaft
»Wir können unseren Herzschmerz abschwächen«
Familie und Partnerschaft
Das Monster in mir