München:Klebe-Aktion von Klimaaktivisten scheitert am Wetter

Zwei Klimaaktivisten nehmen an einer Protestaktion der Gruppe "Letzte Generation" teil, indem sie versuchen, sich auf einer Straße trotz Nieselregens und Minusgraden festzukleben. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Zwei Menschen konnten sich aufgrund der vereisten Straßen nicht wie geplant auf der Fahrbahn festkleben. Eigenen Angaben zufolge überschütteten sie sich daraufhin mit Kleister.

Die Münchner Polizei hat am Mittwochvormittag zwei Vertreter der "Letzten Generation" festgenommen, die sich in der Nähe des Prinz-Carl-Palais, an der Kreuzung Von-der-Tann-Straße und Königinstraße, mit einer zähflüssigen Masse überschüttet und so den Autoverkehr blockiert haben. Nach Angaben der Polizei wollten sich der Mann und die Frau auf der Straße festkleben, seien wegen des nasskalten Wetters aber gescheitert.

In einer Mitteilung der "Letzten Generation" war von der Absicht des Festklebens keine Rede, da hieß es bloß, die Aktivisten hätten sich "mit Kleber überschüttet", um auf die "Absurdität" der seit Samstag gültigen Allgemeinverfügung der Stadt München hinzuweisen. Mit der sollen bis zum 8. Januar jegliche Klebe-Aktionen der "Letzten Generation" verhindert werden.

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Nachdem die beiden letztlich auf der Straße sitzenden Aktivisten von der Polizei "mit unmittelbarem Zwang" von der Straße geholt wurden, wie es hieß, gehen die Beamten von einem Nötigungsdelikt aus, also einer Straftat. Außerdem wird geprüft, ob ein Verstoß gegen die Allgemeinverfügung vorliegt, was zumindest eine Ordnungswidrigkeit wäre.

Laut des städtischen Erlasses ist bereits der Aufruf zu unangekündigten Klebe-Protesten auf Münchner Straßen strafbar. Weil die Aktivisten ein Plakat bei sich hatten mit der Frage "Was wird Dienstag wohl passieren?" fließt das womöglich in die Beurteilung ein. Die Polizei prüft jedenfalls, ob sie "Folgemaßnahmen" ergreift, also beantragt, die beiden Aktivisten vorbeugend in Gewahrsam zu nehmen. Aktuell sitzen in München noch zwei Aktivisten bis Anfang Januar in Präventivhaft.

© SZ/dpa/kah/moe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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