Lange Nacht der Museen:Schwärmen in der Nacht

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Die Fassaden der Kulturstätten sind anlässlich der Langen Nacht der Museen oft hell erleuchtet. So auch der Eingang des Staatlichen Museums für Ägyptische Kunst, das sich heuer mit der Sonderausstellung "Duckomenta" nicht nur auf die Spuren des Alten Ägyptens, sondern auch auf die der Enten begibt. (Foto: Stephan Rumpf)

Nach fast zwei Jahren Unterbrechung darf die Lange Nacht der Museen wieder Licht und Augenmerk auf Münchens Kultur werfen. Was es diesmal zu entdecken gibt.

Von Veronika Kügle

"Nachts erwachen alle deine Sinne. Träume wachsen, Zweifel halten inne", sang Startenor Peter Hofmann als Phantom der Oper im gleichnamigen Musical in seiner "Musik der Nacht". Die Dunkelheit würde die Sinne schärfen und die Fantasie anregen, heißt es in der englischen Originalversion. Eine gewisse Faszination hat es wohl, nachts durch die Straßen der Stadt oder durch historische Gebäude zu wandern, während es draußen schon dunkel ist. Womöglich ist sogar genau dann der richtige Zeitpunkt, um in Kunst und Kultur einzutauchen.

Am Samstag, 16. Oktober, machen mehr als 60 Museen, Galerien, Kirchen und Denkmäler genau das möglich. Nach eineinhalb Jahren Pandemiepause kann die Lange Nacht der Münchner Museen endlich wieder stattfinden. Auch diesmal werden das Lenbachhaus, die Pinakotheken, das Deutsche Museum, das Haus der Kunst und das Jüdische Museum teilnehmen. Auch die frisch sanierte Glyptothek wird am Samstag "kurze und knackige Führungen" durch die Antikensammlung anbieten, sagt Direktor Florian Knauß, es sei außerdem "eine Ehre, diesmal auch das Motiv für das Plakat stellen zu dürfen", auf dem eine römische "Matrona" der Nacht entgegenblickt. Vom Dach der Glyptothek stammt auch eine Statue, die als Vorlage für einen Gipsabdruck des Museums für Abgüsse klassischer Bildwerke diente.

Aus den rund 2000 Werken werden am Samstag einige Highlights vorgestellt. Eine Live-Vorführung wird zeigen, wie die Abgüsse entstehen, zudem gibt es "viel zum Ausprobieren und Mitmachen", so Leiterin Andrea Schmölder-Veit. Für ihr Haus sei die Lange Nacht ein wichtiges Ereignis, um entdeckt zu werden.

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Das gilt wohl auch für die Domagk-Ateliers in Schwabing: Neben ihrer Ausstellung "Vor der Zeit" und einem Begleitprogramm geben Kunstschaffende dort Einblicke in ihre Ateliers. Auch für die Lothringer 13-Halle ist es eine Premiere, sie zeigt die gerade eröffnete Ausstellung "dissolving matter & value". Das Kunstlabor 2 an der Dachauer Straße, das ehemalige Gesundheitshaus, ermöglicht vorab einen Blick hinter die besprayte Fassade, die renommierten wie unbekannten Künstlern eine gestalterische Plattform geben soll. Vom 22. Oktober an werden die etwa 17 000 Quadratmeter mit Rauminstallationen, Ausstellungen, Workshops, Filmtagen, Konzerten und Lesungen belebt. Vielversprechend klingt auch das Science-Fiction-Festival im Deutschen Museum, das zum Thema "Dark Matter" etwa ein "Sci Fi Opern Arien Medley", eine Riesenmurmelbahn und die Abendshow "Wetten was?" zu bieten hat.

Vom dortigen Innenhof aus werden auch heuer wieder rund 100 Oldtimer mit den Lange-Nacht-Gästen zum Verkehrszentrum auf der Schwanthalerhöhe pendeln. Für den MVG Shuttle ist ebenfalls gesorgt: Zur Linie 100 kommt noch die 101 hinzu, die für die Lange Nacht organisiert wurde und vom nördlichen München bis nach Nymphenburg fährt. Besucher benötigen in jedem Fall ein personalisiertes Ticket und es gilt die 3G-Regelung. Wer aber einmal kontrolliert wurde, bekommt ein Bändchen und darf in Ruhe, wenn auch mit Maske, den Abend genießen und durch die Dunkelheit von einer Kulturstätte zur nächsten schlendern.

Lange Nacht der Museen, Sa., 16. Okt., 18-1 Uhr, Infos unter: www.muenchner.de/museumsnacht

© SZ vom 14.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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