Sendling:Bauarbeiter stürzt in Schacht und stirbt

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Der Mann erledigte Schweißerarbeiten auf dem Dach des Heizkraftwerks Süd in Sendling. (Foto: Florian Peljak)

Bei Schweißarbeiten auf dem Dach des Heizkraftwerks Süd stürzt der 65-Jährige durch eine Öffnung 15 bis 20 Meter in die Tiefe. Er verstarb noch am Unfallort.

Ein 65 Jahre alter Bauarbeiter aus Portugal ist am Donnerstag bei Arbeiten auf dem Dach des Heizkraftwerks Süd tödlich verunglückt. Der Mann war mit Schweißerarbeiten beauftragt und gegen 13.45 Uhr aus noch unbekannten Gründen durch eine mit Holzbrettern verschalte Öffnung etwa 15 bis 20 Meter tief auf eine Schachtabdeckung gefallen, wo er leblos liegen blieb. Kollegen des 65-Jährigen begannen sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen.

Die alarmierten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie der Notarzt intensivierten die Reanimation. Der Bauarbeiter konnte noch aus seiner Lage in etwa 30 Metern Höhe in eine Klinik transportiert werden, wo er jedoch kurz darauf verstarb. Beamte des für Betriebsunfälle zuständigen Kommissariats 13 übernahmen die Ermittlungen. Ungeklärt ist unter anderem noch, ob der Verunglückte für die Schweißarbeiten ausgebildet und vorschriftsmäßig gesichert war.

Bereits im Juli war bei Abbrucharbeiten des Kamins ein 27 Jahre alter Bauarbeiter aus Rosenheim durch einen Schacht etwa fünf Meter in die Tiefe gestürzt und hatte sich schwer verletzt. Er war nach damaligen Angaben der Polizei auf einer mehr als 20 Meter hohen Ebene auf der Baustelle beschäftigt. Ob ein Zusammenhang zwischen beiden Unfällen besteht, müssen laut Polizei die weiteren Ermittlungen zeigen.

Ein Kran hievt Bauteile aufs Dach des Heizkraftwerks

Die Stadtwerke haben nach eigenen Angaben bei der Erneuerung der Gas- und Dampfturbinen im Heizkraftwerk Süd nur erfahrene Anlagenbauer beauftragt. Die Baustelle sei nach allen Sicherheitsvorschriften abgesichert, die dort Arbeitenden entsprechend ausgerüstet und unterwiesen, teilt die städtische Tochter mit. Die übergeordnete Koordination übernähmen zwar die Stadtwerke, für die Sicherheit der jeweiligen Baumaßnahme seien die beauftragten Firmen aber selbst verantwortlich.

Die Arbeiten an den beiden Gas- und Dampfturbinen-Anlagen laufen seit zwei Jahren. Mitte August war laut Stadtwerke das erste Segment eines insgesamt 220 Tonnen schweren Rückkühlers per Schwerlastkran aufs Dach des Heizkraftwerks gehievt worden. Weitere Bauteile sollen folgen.

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