München:Harmonie gestört

Neubaupläne im Aubinger Dorfkern werden abgelehnt

In Aubings denkmalgeschütztem Dorfkern neu zu bauen erfordert Sensibilität. Insbesondere dann, wenn die Planung auch noch einzelne Baudenkmäler tangiert. Das musste jetzt ein Bauherr erfahren, der an der Ecke Alto-/Ubostraße einen Vorbescheidsantrag für ein Neubaukonzept über drei Grundstücke eingereicht hat. Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied hat das Vorhaben einstimmig abgelehnt.

Der Entwurf sieht vor, eine ehemalige Tankstelle an der Ecke abzureißen und dort stattdessen zwei schräg zusammengesetzte, zweistöckige Wohngebäude zu errichten. Die Situierung und Ausrichtung der beiden Häuser in exponierter Lage harmoniert aus Sicht der Stadtteilpolitiker jedoch nicht mit der Umgebung, vor allem nicht mit dem als Hausarztzentrum genutzten denkmalgeschützten Gebäude an der Altostraße 56. Geplant ist laut Antrag auch, ein Verbindungsgebäude hinter der Altostraße 35 abzubrechen und durch ein größeres zu ersetzen sowie im Innenhof nachzuverdichten. Im Haus an der Altostraße 35 ist ein Integrationskindergarten untergebracht, die Villa Hand in Hand. "Durch die zusätzliche Innenhofbebauung hätte die Kita keinen Spielplatz mehr", kritisiert der Vorsitzende des Unterausschusses Planen, Bauen und Umwelt, Jürgen Umseher (CSU). Das Ganze sei viel zu eng geplant, "da fehlt die Luft". Dass die Rampe einer Tiefgaragenausfahrt unmittelbar neben einem in der Denkmalschutzliste als "bäuerliches Kleinhaus" aufgeführten Gebäude an der Altostraße 33 liegen soll, ist der dritte Grund für das Veto der Lokalpolitiker. "Die Rampe", sagt Umseher, "würde das kleine Häuschen ersticken."

© SZ vom 28.09.2018 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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