Der Stadtteil Fürstenried bleibt ein Hotspot der Nachverdichtung. Nach der abgeschlossenen Umgestaltung des Areals um das Sparkassenhochhaus in Fürstenried-Ost und dem Beginn der Realisierung des heftig umstrittenen Bebauungsplans Appenzeller Straße in Fürstenried-West rückt nun eine weitere Gegend in den Fokus baulicher Überlegungen: der Bereich um die Mündung der Basler Straße in die Züricher Straße. Dort sollen fünf achtgeschossige Punkthäuser mit etwa 175 barrierefreien Wohneinheiten, zwei oberirdische Parkpaletten auf bestehenden Tiefgaragen sowie ein Haus für Kinder neu errichtet werden.
Einen entsprechenden Antrag auf Vorbescheid hatte noch die städtische Wohnungsgesellschaft Gewofag eingereicht, die mittlerweile in der "Münchner Wohnen" aufgegangen ist. Vor allem ein Detail der Pläne, die von den Maisch Wolf Architekten entwickelt worden sind, erregt öffentliches Aufsehen und Kritik: Der Bau des beliebten italienischen Restaurants "Da Antonio" mit seiner Kegelbahn an der Basler Straße 66a soll abgerissen und durch die Kinderbetreuungseinrichtung ersetzt werden. Für diese sind zwei Vollgeschosse vorgesehen.
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Der Entwurf weist ferner, ergänzend zur nahen U-Bahnstation, ein umfängliches Mobilitätskonzept auf. Dazugehörige Angebote sollen, ebenso wie eine Packstation und andere gemeinschaftliche Teilprojekte, in den Erdgeschossen der Neubauten untergebracht werden. Im Sinne der Umweltverträglichkeit sieht die Planung eine sowohl dach- als auch fassadenseitige Begrünung der Parkpaletten vor. Deren Abstand zu den Bestandswohnungen in der Umgebung soll mindestens fünf Meter betragen.
Ein anderer heikler Punkt der Planung neben dem Abriss der Osteria: 71 Bäume sind zur Fällung beantragt, 15 davon weisen einen Stammumfang von mehr als 40 Zentimeter auf. Um- und Neupflanzungen sollen den Verlust kompensieren. Wenigstens einer Rosskastanie mit dem stolzen Stammumfang von 255 Zentimeter soll die Abholzung erspart bleiben; Stadtteilpolitiker fordern eine "Prüfung von Schutzmaßnahmen".
Der Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln hat ansonsten bereits sein grundsätzliches Einverständnis mit dem Bauvorhaben (Kurzbezeichnung: Züricher Straße 100) signalisiert - aus Einsicht in die Notwendigkeit, "dringend benötigten, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen". Das absehbare Verschwinden des Gasthauses bezeichnet die Stadtteilvertretung jedoch als "erheblichen Verlust", denn es sei für die Bewohner der Gegend ein beliebter Treff. Die Stadtverwaltung möge daher prüfen, ob im näheren Umfeld der Neubauten die Möglichkeit besteht, einen neuen Gastronomiebetrieb unterzubringen, heißt es in einem Beschluss.
Wie es für Osteria-Wirt Antonio Sorce und sein italienisches Team längerfristig weitergeht und ob ihm die aktuellen Baupläne bekannt sind, ist unklar. Auf eine diesbezügliche Anfrage reagierte der Gastronom und Gaststättenpächter nicht.