Vor 90 Jahren:Als es den Münchnern die Sprache verschlägt

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Am 3. Mai 1931 feierte die Stadt München die Eröffnung ihres ersten Flughafenterminals. (Foto: N/A)

Der 3. Mai 1931 ist ein besonderer Tag für München: Der erste Verkehrsflughafen auf dem Oberwiesenfeld eröffnet - und die Stadt erfasst eine geradezu kindliche Begeisterung.

Von Jakob Wetzel

Was für ein Spektakel. Zigtausende sind an jenem Sonntagnachmittag auf dem Oberwiesenfeld zusammengekommen, alleine 60 000 haben eine Eintrittskarte gekauft. Sie haben bereits eine Ballonfahrt gesehen, ein Doppeldecker-Geschwader ist vorübergeflogen, gerade hat ein Segelflugzeug am Himmel seine Kreise gezogen. Doch jetzt kommt Wilhelm Stör. Der Kriegsveteran ist Lehrer an der Deutschen Verkehrsfliegerschule in Schleißheim, wo die Reichswehr heimlich Militärpiloten ausbilden lässt. Dieser Stör brummt nun in seinem Propellerflugzeug vorbei - kopfüber. Dem Reporter der Münchner Neuesten Nachrichten (MNN) verschlägt es die Sprache. Doch es geht weiter, Schlag auf Schlag. Stör ist gerade weg, da fliegt Ernst Udet mit seinem Doppeldecker Loopings. Die nächste Sensation ist das "Schraubenflugzeug La Cierva", ein Zwischending zwischen Propellerflugzeug und Hubschrauber, der Reporter nennt es die "fliegende Windmühle". Und dann springen über den Köpfen der Menschen auch noch zwei Fallschirmspringer ab.

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