Präventionsaktion:Ein Schutz zum Einprägen

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Eine Codierung soll Fahrräder vor Diebstahl schützen. (Foto: Catherina Hess)

Mehr als 6000 Räder wurden im vergangenen Jahr in München gestohlen. Eine Codierung der Fahrräder soll potenzielle Diebe abschrecken.

Von Joachim Mölter

Am Freitag hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Odeonsplatz einen Stand aufgebaut, um interessierten Zweiradfahrern zu helfen, ihr Gefährt gegen Diebstahl zu schützen - und einer der Ersten, die das Angebot in Anspruch nahmen, war ein Mitarbeiter des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC). Helmuth Meyer, Redakteur in der Kommunikationsabteilung des größten Verkehrsclubs Europas, ließ sein Radl codieren und registrieren. Meyer hatte für die Webseite seines Unternehmens über diese Möglichkeit recherchiert und fand sie so gut, dass er gleich selbst zur Tat schritt. Nun hat sein Radl also einen Code im Rahmen eingeprägt und eine bunte, auffallende Schutzfolie drübergeklebt bekommen, die potenzielle Diebe warnen soll, die Finger von diesem Zweirad zu lassen.

Die Münchner Polizei hat im vorigen Jahr 6108 Fahrrad-Diebstähle registriert, Tendenz steigend, ebenso wie die Schadenssumme. "Der Trend zum Diebstahl hochwertiger Fahrräder setzt sich fort", sagt Polizeipräsident Thomas Hampel, selbst ein emsiger Radfahrer. In seinem Verantwortungsbereich belief sich 2021 der Schaden durch Zweirad-Diebstahl auf fast fünf Millionen Euro, was daran liegt, dass bevorzugt hochpreisige E-Bikes und E-Scooter geklaut werden sowie deren Zubehör, vor allem Akkus und Mini-Computer.

Deswegen hat die Polizei nun eine mehrwöchige Präventionsaktion gestartet, zu der in Zusammenarbeit mit dem ADFC auch die Codierung von Zweirädern aller Art gehört. Die können damit von Polizei, Versicherungen und Fundbüros schnell einem Eigentümer zugeordnet werden. Ein gestohlenes Rad könne daher nicht mehr so einfach auf Flohmärkten oder online verhökert werden, erklärt Brigitte Wittmann, die zuständige ADFC-Mitarbeiterin; es sei schlichtweg "für Diebe unattraktiver". Die Einprägung lässt sich nämlich nicht so leicht entfernen, wie sich ein Schloss knacken lässt.

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