Mitgliederschwund:"Ich hoffe schon, dass Kirche irgendwie weitergeht"

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Hiltrud Schönheit ist Vorsitzende des Katholikenrats in München. (Foto: Toni Heigl)

Fast 50 000 Menschen aus dem Münchner Erzbistum sind im vergangenen Jahr aus der Kirche ausgetreten - mehr als jemals zuvor. Hiltrud Schönheit, die Vorsitzende des Katholikenrats, erklärt, warum selbst engagierte Gläubige aufhören - und welche Probleme die Verantwortlichen lösen müssen.

Interview von Andrea Schlaier

Im vergangenen Jahr sind 49 029 Katholiken im Erzbistum München und Freising aus der Kirche ausgetreten - 13706 mehr als im Jahr 2021. Es ist die höchste Zahl seit Einführung der hauseigenen Statistik in den 1970er-Jahren. Christoph Klingan, Generalvikar des Erzbistums, bezeichnet die Entwicklung als besorgniserregend. "Nicht wenige nennen als Grund die Fälle sexuellen Missbrauchs in den vergangenen Jahrzehnten und den mangelhaften Umgang damit", sagt er am Mittwoch, nachdem die Deutsche Bischofskonferenz die aktuelle Statistik veröffentlicht hatte. Hiltrud Schönheit, 63, ist Vorsitzende des Katholikenrats der Stadt und Region München. Sie sagt, dass inzwischen auch Engagierte in den Pfarrgemeinden der Institution den Rücken kehren.

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