München:Die Polizei, dein Freund und Entertainer

Lesezeit: 2 min

Konzerte, Tipps gegen Internet-Betrug, Einblick in Mordermittlungen: ein vorweihnachtliches Programm aus dem Präsidium

Von Martin Bernstein, München

Im Advent schwärmt die Münchner Polizei aus - vom Präsidium an der Ettstraße ins benachbarte Jagd- und Fischereimuseum, aber auch bis in die Peters- und die Mariahilfkirche. Und sogar in die unendlichen Weiten des Internets. Freilich geht es bei den jetzt schon angekündigten Einsätzen zwischen 29. November und 18. Dezember nicht primär um die Verbrecherjagd, bestenfalls um Prävention. Gelesen wird, gesungen wird auch und aus dem Polizeialltag berichtet. Acht Veranstaltungen umfassen die "Advents-Events" der Münchner Polizei, darunter Konzerte des Polizeichors und des Frauenchors der Münchner Polizei.

Für die Besucher bedeutet das: Sie erfahren und hören vieles, was sie bis dato noch nicht wussten. Sie kommen auch mal in Räume, die sonst verschlossen sind, in den Präsidentengang der Polizeizentrale etwa (dort werden sie am Donnerstag vom Polizeipräsidenten Hubertus Andrä begrüßt) oder den Weißen Saal in der benachbarten ehemaligen Augustinerkirche.

Und sie werden erleben, dass manche Mitarbeiter der Münchner Polizei durchaus das Zeug zum Entertainer haben. Cem Karakaya etwa, der am 7. Dezember im Medienzentrum des Polizeipräsidiums darüber informiert, warum nicht jedes vermeintliche Schnäppchen im Internet auch eine gute Idee ist. "Die menschliche Firewall und ihre Löcher" sind Karakayas Thema. Und darüber kann der Mann aus dem Kommissariat 105 höchst unterhaltsam und pointiert reden. Was er sagt und wie er es sagt, das bleibt bei Zuhörern meist ziemlich intensiv hängen. Und das schützt vor Internet-Ganoven und ihren Maschen. Denn: "Die Schwachstelle des Rechners sitzt manchmal nur 50 Zentimeter vom PC entfernt." Nicht nur ein sicheres Betriebssystem und eine aktuelle Firewall, sondern auch der gesunde Menschenverstand seien im Umgang mit dem Internet geboten. Karakayas Chef Arno Helfrich, Leiter des Kommissariats für Opferschutz und Prävention, erzählt am 17. Dezember, wie die Münchner Polizei mit ihren 5600 Beamten und 800 Angestellten funktioniert. Wo sie besonders gut funktioniert hat, berichtet Kriminaloberrat Josef Wilfling am 11. Dezember. Der ehemalige Leiter der Mordkommission ist mit seinen Einblicken in spektakuläre Fälle aus seiner langen Zeit als Ermittler schon ein Klassiker im vorweihnachtlichen Programm der Polizei.

Spannend wird auch das Selbstbehauptungstraining mit Nicolo Witte am 18. Dezember. "Man muss kein Held sein, um sich selber oder anderen in Gefahrensituationen wirksam helfen zu können", versichert er. Wie das zum Beispiel bei einer bedrohlichen Situation in einem MVG-Bus geht, können Teilnehmer selbst unter seiner Anleitung nachspielen. Neuland betritt die Polizei dagegen mit einem Projekt am 13. Dezember. "Ask me anything": Der englische Titel des Abends deutet schon an, wo das Ganze stattfindet - auf Twitter und Facebook. Das Social-Media-Team der Münchner Polizei wird sich mit Vertretern ihrer "Community" unterhalten. Denn immerhin hat das Polizeipräsidium auf Facebook mittlerweile rund 255 000 Abonnenten und 458 000 Follower auf Twitter. Was dann gefragt und geantwortet wird, ist in den sozialen Netzwerken in Echtzeit mitzuverfolgen.

Advents-Events der Münchner Polizei vom 29. November bis 18. Dezember: Die Veranstaltungen sind bis auf das Konzert in der Peterskirche kostenlos. In den meisten Fällen ist Anmeldung erforderlich unter 089/29 10-0. Details zum Programm unter www.polizei.bayern.de/muenchen/ oder www.facebook.com/polizeimuenchen .

© SZ vom 29.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: