Callcenter-Betrug:Schockanrufer erfindet totes Kind

Der Schockanruf ereilt die 63-Jährige am Mittwoch gegen 14.20 Uhr: Ihr Sohn habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine schwangere Frau verletzt worden und ihr ungeborenes Kind gestorben sei, schildert der Mann am Telefon, der sich als Polizeibeamter vorstellt. Auch ein zweites Kind sei bei dem Unfall verletzt worden. Die Familie der Opfer fordere nun ein Schmerzensgeld von mehreren Zehntausend Euro. Der Anrufer setzt die 63-Jährige derart unter Druck, dass sie schließlich etwa ein Drittel der verlangten Summe einem ebenfalls noch unbekannten Abholer an ihrer Haustür in Pasing übergibt, berichtet die echte Polizei. Erst nach der Übergabe und einem Telefonat mit ihrem Sohn fliegt der Betrug auf.

Die Polizei betont immer wieder: Egal ob ein angeblicher Beamter vor der Bedrohung durch Einbrecher warne, eine Kaution für nahe Angehörige gefordert werde oder ob es sich um vermeintliche Unfälle von Verwandten handle: Die echte Polizei oder andere Amtspersonen würden niemals Geld oder Wertsachen verlangen. Bei Anrufen dieser Art solle man sofort auflegen und im Zweifelsfall Rücksprache mit Familie oder Freunden halten - und niemals unbekannten Menschen Geld oder Schmuck aushändigen.

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