Band der Woche:Die Kraft der Elefanten

Lesezeit: 2 min

Was seine Musik ausmacht? "Seele, Musik und laufen lassen", erklärt Osono. (Foto: Moritz Heinrich)

Osono, das ist keine Band, sondern eine Kunstfigur mit besonderer Philosophie. Dahinter steckt der 27-Jährige Stephen Obu. Er macht Elephant Soul - Musik, die spontan ist und zum Wohlfühlen einlädt.

Von Melina Bäckmann

Das Gefühl, mit der Musik eins zu sein und das Publikum zu spüren, das ist es, worauf es Stephen Obu ankommt, wenn er als Osono auf der Bühne steht. Perfekt sein muss es nicht, die Musik soll im Moment entstehen: mit den Instrumenten und den Menschen um ihn herum. Eine Haltung, die Stephens Leben durchzieht. "Alles kommt, wenn es kommen soll", sagt er.

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Wer wissen will, wie er tickt und wie seine Musik funktioniert, hört sich am besten den Song "Elephant Soul" an, den er live in einem Studio aufnahm. Der Song sei eine Einleitung zu seiner Persönlichkeit und seiner Musik. "Seele, Musik und laufen lassen", erklärt er, sei das, was ihn und seine Musik ausmache und lacht dabei zufrieden. Bei "Elephant Soul" verleihen Trompete und Saxofon melodische Griffigkeit, die von der Gitarre charmant umrahmt wird, während der Bass eine trabende Dynamik verleiht.

Der Name des Songs "Elephant Soul" hat eine besondere Bedeutung, die sein künstlerisches Konzept und sein Privatleben durchzieht. Sein Künstlername Osono kommt aus der ghanaischen Sprache Twi, der Muttersprache seines Vaters und bedeutet übersetzt ebenso Elefant. Auch bei seinen Konzerten darf eines nicht fehlen: eine Elefantenstatue. Sie steht auf der Bühne, die ihm während des Auftritts Kraft geben soll. "Das sind Tiere mit tollen Eigenschaften. Sie sind stark, zuverlässig, aber auch anmutig", sagt er. Sie seien sein "Spirit Animal".

Diese Ideale verfolgt er selbst und sie zeigen sich auch in seinen Songs. Seine Musik zeichnet sich durch Tiefe und spielerische Akzente aus. Seine Songs spielt er mit großer Besetzung, darunter zwei Gitarren, Bass, Saxofon, Trompete, Keyboard und Schlagzeug. Jedoch hat seine Band keine festen Musiker, wodurch jedes Konzert einzigartig und er selbst flexibel bleiben soll. Stephen ist dabei die Basis, die alles zusammenführt: die Musiker untereinander und die Band mit dem Publikum. Er selbst spielt Gitarre, manchmal Bass und singt, meistens über Gefühle.

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Über diese geht es auch in seinem Song "River in the Ocean", den er kürzlich veröffentlichte und in dem er die Zeit vor der Geburt seines ersten Kindes verarbeitet hat. In dieser Phase reflektierte er intensiv über seine Gefühle und Beziehungen. Die überwältigende Flut an Gedanken und Gefühlen spiegelt sich in der Musik und dem Text des Songs wider. Der besungene Fluss, der sich mühsam und langsam den Weg bis zum Ozean erarbeitet, stellt sein Gefühlschaos dar, dass sich langsam in Freiheit und Harmonie wandelte. Inspiriert wurde er zu diesem Bild von der Isar, einem seiner Lieblingsorte. Obwohl Stephens Fokus auf der musikalischen Seite liegt, spielt der Text bei "River in the Ocean" eine besondere Rolle.

Dass Stephen seine Texte meist auf Englisch verfasst, ändert sich gerade. Durch ein Projekt ist er auf den Geschmack gekommen, auch auf Deutsch zu schreiben. Sein Song "Fühlen" ist der erste, den er in seiner Muttersprache geschrieben hat. Es gefällt ihm, auf Deutsch zu singen, weil das Publikum ihn so besser versteht. Seine anfängliche Angst, sich mit der eigenen Sprache auszuliefern, hat er überwunden. "Die Leute hören plötzlich, was in mir vorgeht", sagt er über die Konzerterfahrung mit seinem neuen Song. Durch die deutsche Sprache kann er noch besser mit seinem Publikum in Kontakt treten und so besser die Gemeinschaft bei den Konzerten spüren. Eine Eigenschaft, die er mit seinem "Spirit Animal" gemeinsam hat.

Osono

Stil: Soul

Besetzung: Stephen Obu (Gitarre, Gesang), wechselnde Besetzung

Seit: 2019

Instagram: https://www.instagram.com/_osono/

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