Ein verzweifelter Blick in den Spiegel. Schweiß steht auf Kid Os Stirn. Schnitt. Mit einem Vorschlaghammer drischt er auf ein rotes Auto in einer Werkstatt ein. "Quit" heißt die neue Single des Münchner Rappers Kid Os. Er schrieb sie, als er noch im Schichtbetrieb arbeitete - "ich habe mich echt gefühlt, als hätte ich kein Leben". Die Botschaft: "If you don't love what you do, quit your job today."
"Die meisten nennen mich Os", stellt sich der 25-Jährige vor. Goldkette um den Hals, Glitzersteine an den Ohren. Früher war Kid Os, gebürtig Osvaldo Armando, leidenschaftlicher Hip-Hop-Tänzer - vor acht Jahren begann er zu rappen. Sein Style? "Ich sag' immer, dass ich voll der Middle Schooler bin, so dieser 2006-bis-2012-Typ", erklärt er. "So Drake, Kendrick Lamar, J. Cole, Chris Brown, Ne-Yo, Usher oder 50 Cent."
Mit 15 Jahren begann er, Freestyles zu rappen. Überwiegend während er draußen mit seinen Freunden unterwegs war. Geboren in Angola, zog Os mit vier Jahren nach Deutschland. In der Grundschule entstand sein erstes Mixtape, "das war aber richtig schlecht", sagt Os und lacht. 2015 veröffentlichte er mit anderen Musikern unter dem Namen "Stay Crew" sein erstes offizielles Musikvideo. Mittlerweile arbeitet er als Hardware-Installateur, die Musik muss sich nebenher ausgehen. "Man muss ja Cash machen", sagt Os, "Musik ist ein sehr teures Hobby." Aber noch immer spaziert er gern durch die Gegend. Und noch immer hat er dabei sein altes Huawei-Handy eingesteckt. Statt Musik hört er Beats. Sobald ihm eine passende Line einfällt, holt er das Handy aus der Hosentasche und nimmt sie auf.
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Was sich über die Jahre verändert hat? Anfangs rappte er viele belanglose Texte, "einfach, um Flow zu bekommen", sagt Os. "Und je älter man wird, desto mehr Message packt man in seine Songs hinein." Dieser Prozess hat bei seinem Song "U don know me" eingesetzt. "Ich war angepisst und wütend", sagt Os. "Leute wollten, dass ich eine andere Richtung von Musik mache, als ich machen wollte." Seither versucht er, seinen Glauben stärker in die Musik einzubringen. Er will seine eigene Nische finden, will Leuten mit seinen Texten Hoffnung geben. "Only Jesus can save me", singt er in "U don know me". In Zukunft soll seine Musik zu "einer Mischung aus Gospel, Hip-Hop, Funk und Soul" werden.
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Vorerst aber gilt seine Aufmerksamkeit seinem neuen Song "Quit". Viel Arbeit ist bei dieser Nummer auch in das Musikvideo geflossen. Os mag es, vor der Kamera zu stehen, auch wenn er sagt, ein introvertierter Mensch zu sein. Und er mag es, seine Musik in aufwendige Videos zu verpacken. Das von "Quit" entstand aus einem Studienprojekt.
Kid Os
Besetzung: Osvaldo Armando
Stil: Hip-Hop
Seit : 2015
Internet: https://www.instagram.com/kidos4sho/