Der richtige Riecher, der Zufall und ein aufmerksamer Bürger haben der Polizei geholfen, zwei Einbrecher festzunehmen und ihre Beute zu sichern. Das geschah recht spektakulär: Einer der Einbrecher saß im Baum und wurde von einem Polizeihund aufgespürt, der andere radelte Beamten nach einem Zeugenhinweis direkt in die Arme. Der dritte Mann des Einbrecher-Trios ist flüchtig. Jetzt sucht die Polizei Opfer, denen der sichergestellte Schmuck und die Uhren gehören könnten.
Die Geschichte, so erzählt Kriminaloberkommissar Stefan Wittmann, begann filmreif: Samstagnacht, gegen 23 Uhr, wollte eine Streife der Inspektion Moosach auf der Dachauer Straße einen schwarzen Mercedes mit ausländischem Kennzeichen routinemäßig kontrollieren. Anstatt anzuhalten, gab der Fahrer Gas.
Wie die Polizei zwei der Männer schnappte
Die Streife folgte dem Mercedes, konnte ihn überholen und durch Querstellen des Pkw an der Ecke zur Donauwörther Straße zum Anhalten zwingen. Kurz vor dem Halt öffnete einer der Beifahrer die Tür und warf etwas aus dem Wagen. Gestohlenen Schmuck, wie sich später herausstellte. Das Einbrecher-Trio sprang aus dem rollenden Pkw und rannte davon. Der Mercedes stieß dann noch gegen den Streifenwagen.
Die Beamten veranlassten sofort eine Fahndung und forderten einen Diensthund an. Der nahm die Spur auf und erschnüffelte eine Querstraße weiter, an der Puchheimer Straße, eine Stunde später den ersten Einbrecher. Die Polizei holte den 32-Jährigen von einem Baum herunter. Der Mann war regelrecht mit Schmuck beladen, am Handgelenk trug er mehrere Uhren und in den Taschen steckten Ketten, Ringe und Armbänder. Seine Komplizen blieben zunächst verschwunden.
Bis gegen 6.30 Uhr ein Anwohner aus der Untermenzinger Straße die Polizei alarmierte: Im Nachbargarten würden zwei komische Gestalten herumschleichen. Dort klauten die Einbrecher gerade zwei Fahrräder, mit denen sie dann die Straße entlangradelten - den verständigten Polizisten direkt entgegen. Einer der beiden ergriff beim Anblick des Streifenwagens die Flucht und entkam. "Die Männer haben vier Einbrüche im Raum München gestanden", sagt Kriminalhauptkommissar Max Brem.
Nur wo, daran können sie sich nicht erinnern. Deshalb stellt die Polizei Fotos der Schmuckstücke auf ihre Homepage. Neben Einbruchwerkzeug hatten die Täter eine Juwelier-Lupe und ein Diamantprüfgerät dabei, um den Wert der Beute zu schätzen. Die Festgenommenen stammen aus Chile, und waren Anfang Februar nach Europa eingereist.
