Mittlerer Ring:Dritte Fahrspur gegen den Stau

Die Ampelanlage sorgt regelmäßig für Stau. (Foto: Robert Haas)
  • Der Bauausschuss des Stadtrats hat beschlossen, eine dritte Spur an der Einmündung der Ifflandstraße auf den Isarring zu bauen.
  • Damit soll das hohe Verkehrsaufkommen bekämpft werden.
  • Die Spur ist nur eine provisorische Lösung - langfristig soll es einen Tunnel geben.

Das Nadelöhr am Isarring in Fahrtrichtung Westen wird entschärft: Der Bauausschuss des Stadtrats hat einstimmig den Bau einer etwa 500 Meter langen Einfädelspur für die Ifflandstraße beschlossen. Die Arbeiten sollen im kommenden Frühjahr beginnen und gegen Jahresende abgeschlossen sein.

Allerdings wird jede der dann drei Fahrbahnen nur noch drei Meter breit sein - der Stadtrat hatte sich bereits 2014 unter anderem mit den Stimmen von CSU und Grünen für eine Schmalspur-Lösung mit Tempolimit entschieden. Es handle sich nur um ein Provisorium, bis der Tunnel im Englischen Garten fertiggestellt ist.

Mittlerer Ring
:Provisorium gegen den Stillstand

Eine dritte Fahrbahn soll den Verkehr an der Einmündung der Ifflandstraße in den Isarring entlasten. Langfristig hilft wohl aber nur ein Tunnel.

Von Marco Völklein

5,6 Millionen Euro für ein Provisorium

Alexander Reissl geht freilich davon aus, dass es sich um ein sehr langlebiges Provisorium handelt. Außer leeren Versprechungen hätten die mit dem Tunnel sympathisierenden Minister der Staatsregierung bislang keinen Beitrag geleistet, kritisierte der SPD-Fraktionschef am Dienstag im Bauausschuss. Der Freistaat als Eigentümer des Englischen Gartens stehe finanziell in der Pflicht. Die oberirdische Lösung kostet rund 5,6 Millionen Euro - das Kreisverwaltungsreferat sieht, da der Tunnel nicht spruchreif ist, keine Möglichkeit, die Ausgabe einzusparen.

Das bayerische Innenministerium werde die aktuelle, nur befristet eingeführte Regelung keinesfalls länger dulden. Die unkonventionelle Lösung, bei der die linke Spur des Mittleren Rings ständig Grün hat, die rechte sich hingegen mit der Ifflandstraße abwechselt, habe sich nicht bewährt. Noch immer gebe es Staus und zahlreiche Unfälle. Die Alternative wäre laut Peter Geck vom Kreisverwaltungsreferat, alles wieder so herzurichten, wie es vor einigen Jahren war - als ampelgeregelte Kreuzung. Was dann passiere, sei vorhersehbar: "Dann steht halt alles."

© SZ vom 11.11.2015/dh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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