Wirtschaft:Meta kommt nach München

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Die Facebook-Mutter Meta will in München künstliche Intelligenz erforschen. (Foto: Yves Herman/REUTERS)

Der Facebook-Konzern bezieht im Herbst Büros in der Nähe des Werksviertels. Sie bieten Platz für rund 100 Beschäftigte. Was das Unternehmen dort plant.

Von Catherine Hoffmann

Der US-amerikanische Internetkonzern Meta wird im Oktober 2023 einen Standort in München auf dem "Campus der Ideen" eröffnen. Meta ist für seine sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und Threads bekannt sowie für den Messenger-Dienst Whatsapp. Zum Unternehmen gehört Quest, ein Hersteller von Virtual-Reality-Brillen, der ehemals Oculus hieß. Meta hat bereits Büros in Berlin und Hamburg. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in München sollen sich vor allem mit künstlicher Intelligenz und immersiven Technologien beschäftigen. Unter Immersion versteht man das Eintauchen in eine andere Welt, oft mit Hilfe von Virtual-Reality-Geräten, die zum Beispiel für Videospiele und zu Bildungszwecken eingesetzt werden.

Entscheidend für Metas Investitionen in München seien die bayerische Spitzenforschung, das gute Angebot an Fachkräften und die Nähe zu relevanten Unternehmen in Bayern, sagte ein Sprecher des Konzerns. Der Wirtschaftsraum rund um die Landeshauptstadt entwickelte sich dank seiner beiden Universitäten, der Hochschule, vieler Dax-Konzerne und einer großen Start-up-Szene zu einem bedeutenden Technologiestandort. Google und Apple haben in München Hunderte Millionen investiert, um künstliche Intelligenz und neueste Chips zu erforschen.

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Auch im Bereich immersiver Technologien ist die Stadt ein Anziehungspunkt für Entwickler und Unternehmen aus aller Welt. Meta hat bereits in den vergangenen Jahren in Deutschland und München investiert. So förderte das Unternehmen das "Institute for Ethics in Artificial Intelligence" an der Technischen Universität München (TUM). Und es gibt eine Partnerschaft mit dem Start-up Straightlabs, das für die Automobilindustrie Trainings mit Hilfe von VR-Brillen anbietet.

"Wir arbeiten auch mit BMW sehr eng und intensiv zusammen", sagt der Meta-Sprecher. "Dabei geht es um die Frage, wie man virtuelle Realität verwenden kann, um neue Autos zu entwerfen oder den Kontakt zu Kunden zu verbessern." Zudem gibt es ein gemeinsames Forschungsprojekt mit dem Autohersteller, in dem erforscht werden soll, wie virtuelle Realität eines Tages in intelligente Fahrzeuge integriert werden könnte, um die Fahrgäste zu unterhalten, die Navigation zu erleichtern oder die Sicherheit zu verbessern. Vor rund einem Jahr übernahm Meta das Start-up Presize, eine Ausgründung aus der TUM. Presize hilft Kunden beim Kleiderkauf im Internet, die richtige Pullover- oder Hosengröße zu finden.

Die neuen Büroräume des Facebook-Konzerns in der Balanstraße erstrecken sich über zwei Etagen und bieten Platz für rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dort, wo Siemens einst elektronische Bauelemente und Halbleiter entwarf, sollen sie künftig immersive Technologien und künstliche Intelligenz vorantreiben. Zudem sollen sie die Partnerschaften mit Unternehmen und akademischen Institutionen in Bayern ausbauen. Von München aus werden die Vertriebs- und Verkaufsteams von Meta künftig den süddeutschen Raum abdecken.

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