Meine Woche:Neue Länder für die Pinnwand

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Kindergartenleiterin Elisabeth Meixner. (Foto: Sebastian Gabriel)

Erzieherin Elisabeth Meixner zeigt Kindergartenkindern die Welt

Von Hannes Brandner

Stolz präsentiert die stellvertretende Kindergartenleiterin Elisabeth Meixner die mit Fahnen, Bildern und Landkarten bedeckten Pinnwände im Eingang des Kindergartens Purzelbaum. Ein Abschnitt ist Ägypten gewidmet. Dort hängen Fotos der Pyramiden und der Sphinx und mehrmals die rot-weiß-schwarz ausgemalte Fahne des nordafrikanischen Landes. Daneben zeigen Fotos Landschaften und die Fahnen Georgiens und Chinas. Die Länderporträts sind die ersten Ergebnisse vom neuen Jahresprojekt des Kindergartens. Motto: "Wir sind eine Welt".

Die Idee dazu kam Erzieherin Meixner und ihren Kollegen auch durch die vielen Kinder mit Migrationshintergrund, die den Kindergarten besuchen. Bei etwa der Hälfte von ihnen stammt mindestens ein Elternteil aus einem anderen Land. Jeden Monat werden den Purzelbaum-Kindern daher nun zwei fremde Länder vorgestellt. Für den Monat März stehen Thailand und Indien auf dem Plan.

Als erstes werden Meixner und ihre Gruppe in dieser Woche nun nachschauen, wo die beiden Länder auf der Weltkarte liegen, und überlegen, wie man am besten hinkommt. Danach zeigen die Erzieher ihren Schützlingen Bilder, sie dürfen die Flaggen ausmalen und lernen etwas über die Geschichte Indiens und Thailands. So entsteht dann im Laufe der Woche ein neuer Pinnwand-Abschnitt. "Ich finde es ganz wichtig für Kinder zu erleben, dass jedes Land was Tolles ist und bereichern kann", erklärt Meixner das pädagogische Ziel des Projekts.

Neben dem Lerneffekt stehen für die Erzieherin aber auch die Eltern im Fokus. Sie dürfen, wenn ihr Land Thema ist, in den Kindergarten kommen, den Kindern etwas über ihre ursprüngliche Heimat erzählen und mit ihnen zusammen etwas Landestypisches backen. Das soll dann nicht nur die Kinder bereichern, sondern auch die Eltern besser untereinander und mit dem Kindergarten vernetzen. Denn Meixner sieht es mit Sorge, dass ausländische Eltern oft weniger Kontakte haben und auch seltener zu den Elternabenden erscheinen. Um das zu ändern, haben Meixner und ihre Kollegen kürzlich auch zu einem gemeinsamen "Multi-Kulti-Frühstück" eingeladen, bei dem jeder Essen aus seiner Heimat mitbringen sollte. "Das kam wahnsinnig gut an", freut sie sich.

Das neue Projekt soll für die Eltern eine ähnliche Wirkung entwickeln. Außerdem lernen die Kinder so jeden Monat einen neuen Teil der Erde kennen - "und ich lern' da eigentlich auch immer noch was dazu", sagt Meixner und grinst.

© SZ vom 04.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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