Maxvorstadt/Lehel:Lesen gegen das Vergessen

Unter den Hashtags #gegenvergessen und #10mai1933 finden sich am Sonntag, 10. Mai, Lesungen im Netz gegen das Vergessen, zur Erinnerung und Mahnung. Vor 87 Jahren hatten Professoren und Studierende auf dem Königsplatz hunderte Bücher auf lodernden Scheiterhaufen verbrannt und damit die Existenz der Autoren zunichte gemacht. Um an sie und die Geschichten der verbrannten Bücher durch die Nationalsozialisten zu erinnern, lesen Künstler, Politiker, Studierende und Lehrende wie die Akademische Oberrätin der Ludwig-Maximilians-Universität, Margit Riedel, Texte aus eben diesen verbrannten Büchern. Von zwölf bis 14.30 Uhr soll die Veranstaltung sogar auf dem Odeonsplatz stattfinden, online wird sie übertragen. Durch den starken Rechtsruck, den Europa heute erfährt, sei eine Mahnung auch ein Jahrhundert später erforderlich. Organisator der Veranstaltung, Gerhard Schmitt-Thiel, zitiert Erich Kästner: "Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten - die Lawine hält keiner mehr auf."

Jeder, der möchte, kann bei den Lesungen mitmachen. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.mohr-villa.de/gegenvergessen, eine Übersichtsliste der Autoren der verbrannten Bücher ist außerdem auf unter www.buecherlesung.de einzusehen.

© SZ vom 05.05.2020 / dagl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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