Uraufführung im Marstall:Gewachsene Verbindungen

Alles gewachsen: "Der Entrepreneur" mit Christoph Franken und Robert Dölle (v. li.) im Marstall. (Foto: Sandra Then)

Kevin Rittberger hat ein utopisches Stück über neue Gesellschaftsstrukturen in Zeiten der Klimakrise geschrieben. Nora Schlocker inszeniert "Der Entrepreneur" im Marstall.

Von Yvonne Poppek

Die gemeinsame Arbeit am Stück begann schon zu Zeiten des Lockdowns. Auf langen Spaziergängen, erzählte Regisseurin Nora Schlocker im Sommer bei der Spielzeitvorstellung, habe sie sich mit Autor Kevin Rittberger ausgetauscht. Es ging um Utopien, um das, was aus der Krise erwächst und darum, was nun auf der Bühne erzählt werden sollte. Aus dem Austausch ist das Auftragswerk "Der Entrepreneur" erwachsen, das an diesem Freitag, 9. Januar, im Marstall uraufgeführt wird.

Rittberger hat dafür eine ganz eigene Utopie entwickelt. Seine Hauptfigur, der Entrepreneur, hat sein sehr erfolgreiches, innovatives Unternehmen seinen Mitarbeitern überschrieben. Ihnen gehört nun alles, als Kollektiv organisieren sie sich selbst. Mit diesem Schritt kommen verschiedene Konflikte - auch innerhalb der Familie - in Gang, aber auch Veränderungen. Im Hintergrund sind extreme Wetterphänomene längst Wirklichkeit geworden, Wasser ist keine Selbstverständlichkeit mehr, die Wälder trocknen aus.

Passend zu diesem Klima-Szenario im Stück gibt es im Marstall Elemente im Bühnenbild aus ungewöhnlichem Material. Jana Findeklee und Joki Tewes haben mit der Technischen Universität Dresden zusammengearbeitet, um myzelbasierte Materialien einzusetzen. Sprich: Pilze. Sie haben Strukturen wachsen lassen, die nun zu einem großen Baumstamm gefügt werden konnten. Der hat sich - wie das Stück - langsam entwickelt bis zur Aufführung.

"Der Entrepreneur" von Kevin Rittberger, Uraufführung, Premiere: Fr., 9. Dezember, 19.30 Uhr, Marstall, Telefon: 089/21 85 19 40

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