Rede von Yevgeniy Breyger:"Alle Kunst ist Widerstand"

"Am Anfang knäulte das Wort, am Ende platzt der Gottballon": So lautet der Titel von Yevgeniy Breygers Rede. (Foto: Lyrik Kabinett)

Der Lyriker Yevgeniy Breyger hält im Lyrik Kabinett eine "Münchner Rede zur Poesie", die über Sprache in Zeiten des Krieges nachdenkt.

"Frieden ohne Krieg" heißt der Gedichtband, mit dem Yevgeniy Breyger jüngst auf sich aufmerksam gemacht hat. Der 1989 in Charkiw geborene Lyriker, der als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Deutschland emigrierte und kürzlich nach Wien gezogen ist, hat darin die Geschichte seiner jüdischen Familie verarbeitet. Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine musste er dafür eine neue Haltung, eine neue Sprache finden, wie er der SZ erzählte.

Und so ist es nur folgerichtig, wenn er nun in einer "Münchner Rede zur Poesie" die Notwendigkeit sieht, "nicht bloß Spiegel der Gesellschaft zu sein, verzaubertes Kästchen, Trillerpfeife, Gummihandschuh zum Einmalnutzen und weg damit". In seinem Schreiben, in seiner Rede fürs Lyrik Kabinett macht Breyger sich auf, "die Zusammensetzung der Welt zu verstehen". Und erkennt: "Alle Kunst ist Widerstand, alle Poesie politisch."

Yevgeniy Breyger: Münchner Rede zur Poesie, Dienstag, 5. Dez., 19 Uhr, Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83, lyrik-kabinett.de

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