Die Anrainer der Müllerstraße, Teil der sogenannten Feierbanane, sind bislang nicht zur Ruhe gekommen. Bei einem sechsten Runden Tisch vor einigen Tagen trafen sich Anwohner, Gastronomen und Lokalpolitiker mit Vertretern von Behörden und tauschten sich über Lösungen für ein friedliches Miteinander aus. Die Anwohner sagten, dass es nach wie vor große Probleme gebe mit Lärm, Müll und Vandalismus; die Lage habe sich nicht entspannt. Bei schönem Wetter würden zwar die Lokale nicht so häufig aufgesucht, dafür feierten die Gäste auf den Straßen.
Offenbar zeigt sich, dass viele Probleme durch das nächtliche Feiern nicht lokal im Viertel geklärt werden können. Laut Akim, dem städtischen Konfliktmanagement in der Stadt und Gastgeber beim Runden Tisch, sollen sich die Beteiligten darauf geeinigt haben, den Strategieprozess "Nächtliches Feiern", der von Akim zurzeit auf städtischer Ebene koordiniert wird, abzuwarten. Der Strategieprozess soll noch in diesem Jahr starten.
Den Strategieprozess hatte der Stadtrat im Sommer auf den Weg gebracht. Ziel ist es, das Nachtleben "attraktiv, verträglich, kreativ, offen für alle" zu halten. Eine referats-übergreifende Arbeitsgruppe entwickelt seitdem mit der Polizei, Verbänden und Akteuren, die am Münchner Nachtleben verdienen, Handlungsstrategien, um Konflikten wegen des Feierns im öffentlichen Raum vorzubeugen. Hintergrund des Projekts seien Veränderungen des Münchner Nachtlebens - laut Sozialreferat verursacht durch das starke Bevölkerungswachstum, durch veränderte Arbeitszeiten und Freizeitinteressen. In der Folge hätten Konflikte insbesondere auf öffentlichen Plätzen zugenommen, vor allem am Gärtnerplatz und am Rande der Innenstadt. Viele Anwohner fühlten sich in ihrem Wunsch nach Ruhe und Sicherheit gestört.