Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Kirche ohne Autos

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Der St.-Paul-Platz soll künftig mehr Raum für Fußgänger und spielende Kinder bieten

Von Alfred Dürr, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Bei der geplanten Umgestaltung des Platzes um die Paulskirche bei der Theresienwiese könnte der Bereich vor dem Hauptportal der Kirche für Autos komplett gesperrt werden. Diesen Antrag auf Ausarbeitung eines entsprechenden Konzepts hat der Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt nun offiziell an das städtische Baureferat gestellt. Zumindest solle mit dieser Variante weitergeplant werden, sagt der Vorsitzende des Unterausschusses Planen und Bauen, Paul Bickelbacher (Grüne). Nach den bisherigen Überlegungen will das Baureferat die Fahrbahn, die die Schwanthalerstraße mit dem Bavariaring verbindet, von 15 Metern Breite auf dann nur noch 5,50 Meter verschmälern.

Die Verwaltung hatte bereits Anfang April bei der Vorstellung der Planungen für den neuen St.-Pauls-Platz signalisiert, dass auch eine komplette Schließung der Fahrbahn untersucht werden könnte. Täglich würden nur rund 600 Fahrzeuge diese Verbindung nutzen. Eine Beseitigung dieser Querung, so meinen die Lokalpolitiker, störe also den Verkehr nicht, böte aber große Vorteile für die Passanten. Kinder könnten hier spielen, die Leute hätten einen schönen Ort zum Ausruhen.

Bei der BA-Sitzung betonten die Lokalpolitiker jedoch auch, dass es noch keine Vorfestlegung auf eine bestimmte Variante der Platzgestaltung gebe. Entscheidend sei das Votum der Bürger. Diese sollten aber auf der Basis von ausgearbeiteten Planungen diskutieren. Voraussichtlich am 7. Juni wird eine Anwohnerversammlung zur Umgestaltung des St.-Pauls-Platzes stattfinden.

Dabei wird es zum Beispiel auch um das Thema gehen, wie die Zufahrten zu den Tiefgaragen geregelt werden, wenn der Platz ganz für Autos gesperrt werden sollte. Martin Ruckert (CSU) stellt dem Baureferat unter anderem die Frage, ob die Wege zu den beiden Tiefgaragen an der Westseite des Platzes entlang der Häuser geführt werden können, anstatt über den Platz selbst. Außerdem geht es um eine Reihe weiterer Details, die mit dem künftigen Erscheinungsbild des Platzes zusammenhängen. Schließlich soll auch geklärt werden, ob an der Nordseite vor dem Seitenportal Parkplätze erhalten bleiben oder sogar neu angelegt werden können.

Bevor das Baureferat mit seinen Planungen begonnen hatte, waren die Bürger nach ihrer Meinung gefragt worden. Grundsätzlich begrüßen die Anwohner die Umgestaltung des Platzes. Sie sind auch bereit, sich mit ihren Ideen am Arbeitsprozess zu beteiligen.

© SZ vom 29.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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