Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Geschlossene Gesellschaft

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Der Versuch, ein neues Nachbarschaftsprojekt zu etablieren, stößt nicht auf Resonanz

Von Birgit Lotze, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Der "Isarludwig", ein stadtteilbezogenes Kulturwochenende am 9. und 10. Juni, das in diesem Jahr erstmals stattfindet, startet mit 100 Einzelveranstaltungen an 50 verschiedenen Örtlichkeiten im Viertel. Mit Musik, Lesungen, Performance, Werksführungen und Ausstellungen wollen sich die Künstler und Kunstschaffenden, Vereine und sozialen Einrichtungen des Viertels präsentieren. Nur die Idee für "Sonntagsgesellschaften", die auf dem "Isarludwig" ebenfalls Premiere hätten haben sollen, zündete nicht: Bislang habe sich keine Hausgemeinschaft angemeldet, die ihren Hof für Aktivitäten mit Nachbarn öffnen wolle, sagt Unternehmensberaterin Anne Taylor, die die "Sonntagsgesellschaften" mit dem Organisator zahlreicher sehr gut besuchter Hofflohmärkte, René Götz, einrichten will. Man müsse wohl erst "als gutes Vorbild vorangehen", meint Anne Taylor. Deshalb ist am Sonntag nur ein Hinterhof dabei: an der Adlzreiterstraße 12, wo Albert Einstein einen Teil seiner Kindheit verbrachte. René Götz hat dort sein Büro.

Die Sonntagsgesellschaften sollen ein neues, organisiertes Nachbarschaftsformat werden, das das Mit- und Füreinander im eigenen Hinterhof stärkt. Hausbewohner machen dabei ihren Hof je nach Belieben zur bunten Bühne. Und anders als bei den Flohmärkten, wo Götz für seine Organisation und Koordination pro Hof oder Garten zehn bis 15 Euro kassiert, wollen die beiden Initiatoren an den Sonntagsgesellschaften nicht verdienen, sagen sie.

Aufgeben wollen die beiden die Idee auf keinen Fall, die Sonntagsgesellschaften sollen vorerst an die erfolgreichen Hofflohmärkte gekoppelt werden. Auch diese, sagt Götz, seien anfänglich bei weitem nicht auf die Resonanz gestoßen, die sie heute bekommen. Angefangen habe er vor 15 Jahren mit fünf, sechs Höfen. Inzwischen koordiniere er jährlich allein in München mehr als 30 unterschiedliche Hofmarkttermine - nahezu ein Vollzeitjob. Auch die Besucherzahlen sind mit den Jahren kontinuierlich gestiegen. Bei einem so großen Hofflohmarkt wie dem Haidhauser am kommenden Samstag sei mit rund 15 000 Besuchern zu rechnen.

Die Veranstaltungen des "Isarludwigs" und einen Übersichtsplan findet man unter www.isarludwig.de, in der Stadtinformation im Rathaus und im Stadtbezirk . Der Hof Adlzreiterstraße 12 ist am Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

© SZ vom 08.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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