Acht bis zehn Fahrräder passen in etwa auf einen Autoparkplatz - oder vier Lastenräder, so die Rechnung von Radlerverbänden. Besonders an Stellen, wo viele Fahrräder Wege versperren und eindeutig ein Mangel an Abstellplätzen vorzuweisen ist, lässt sich diese Möglichkeit der Nutzungsänderung vornehmen. Der Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt treibt das derzeit voran. Nach dem Vorstoß für eine Umwandlung von Parkplätzen im Glockenbachviertel vor sechs Wochen hat sich eine fraktionsübergreifende Gruppe in diesem Monat ein weiteres Areal vorgeknöpft: das Klinikviertel.
Nach dem Rundgang der Delegation votierte der Bezirksausschuss dafür, an elf verschiedenen Stellen im Klinikviertel jeweils ein bis zwei bisherige Autoparkplätze künftig für Fahrräder zu nutzen und dort Bügel aufzustellen. Die Radlparkplätze will man vor allem an Kreuzungen schaffen, insbesondere an der Nußbaum- und der Pettenkoferstraße auf Höhe der Kliniken und an der Ecke zum Sendlinger-Tor-Platz. Die Notwendigkeit zum Umwandeln von Autoparkplätzen sahen die Lokalpolitiker auch an der Kreuzung der Landwehr- mit der Sonnenstraße und an der Sonnenstraße selbst vor dem Gebäude von Foto Sauter.
Die Initiative geht auf die Grünen/Rosa Liste, die SPD und die Linke zurück. Sie begründeten ihren Antrag damit, dass der Anteil des Radverkehrs in München stark zugelegt habe, der Bedarf an Abstellflächen damit ebenfalls gestiegen sei. Zudem stellten die häufig wild auf den Gehwegen geparkten Fahrräder ein Hindernis für Fußgänger, Kinderwagen und ältere Menschen dar. 2019 hatte die Stadt die Forderung des Radentscheids nach flächendeckenden und sicheren Fahrradabstellmöglichkeiten übernommen. Die Umwandlung bisheriger Autoparkplätze sei in Innenstadtbezirken wie der Ludwigs- und Isarvorstadt die einzig mögliche Lösung, da dort nicht ausreichend Flächen auf Privatgrund zur Verfügung stünden, finden die Antragsteller.