Unterschleißheim:Späte Erinnerung an die Zwangsarbeiterinnen von Lohhof

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Der dreiteilige Erinnerungsort wird mit Porträtbüsten, Informationsstelen und Flächen mit blau blühendem Staudenlein gestaltet. Das Bild zeigt eine Visualisierung. (Foto: Florian Froese-Peek)

In der Flachsröste in der Nähe des heutigen S-Bahnhofs wurden während des Zweiten Weltkriegs vor allem Frauen ausgebeutet - zuerst Jüdinnen, die anschließend deportiert und zum Großteil ermordet wurden, dann sogenannte Ostarbeiterinnen und Kriegsgefangene. Nun soll ihr Schicksal an einem digitalen Lernort erfahrbar werden.

Von Bernhard Lohr, Unterschleißheim

Die Stadt Unterschleißheim stellt sich der Aufarbeitung der NS-Verbrechen am Ort. Der seit Jahren geplante Erinnerungsort für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Flachsröste Lohhof wird am Donnerstag, 21. September, mit einem Festakt in der Fachoberschule offiziell eröffnet. Das Rathaus schafft dazu in der Verwaltung ein neues Sachgebiet Stadtmuseum, dem der Erinnerungsort zugeteilt wird und in dem die Aktivitäten in beiden Institutionen zusammengefasst werden. Die neue Museumsleiterin Veronika Leikauf kümmert sich konzeptionell um beide Einrichtungen. Der Hauptausschuss des Stadtrats hat sich einstimmig darauf verständigt, ihr dafür einen wissenschaftlich ausgebildeten Mitarbeiter zur Seite zu stellen.

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