Unterhaching:Vom Utzweg nach Las Vegas

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Griff an den Gürtel: Wenn dem Ballträger die Flagge entwendet wird, ist der Spielzug im körperlosen Flag-Football beendet. Hier versucht ein Düsseldorfer Schüler (blaues Trikot) seinen Hamburger Gegner am Fortkommen zu hindern. (Foto: Sebastian Gabriel)

Beim Flag-Football-Turnier der besten Schülerteams aus fünf deutschen Städten in Unterhaching macht die NFL Werbung in eigener Sache.

Von Stefan Galler, Unterhaching

Die National Football League (NFL) aus den USA zieht alle Register, um in Europa noch mehr Fuß zu fassen, als das bisher der Fall ist. Das zeigt die Tatsache, dass am Sonntag erstmals ein reguläres Saisonspiel in der Fröttmaninger Arena stattfindet. Und weil American Football ein Sport ist, der durchaus auch die jüngere Generation anspricht, hat man am Dienstag auch gleich mal ein hochrangiges Flag-Football-Turnier von Schülermannschaften vor den Toren der Landeshauptstadt ausgetragen: In der Sportarena am Utzweg traten die regionalen Sieger der Qualifikationsturniere in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, Düsseldorf und München in der körperlosen Variante des American Football gegeneinander an, um den Deutschland-Gewinner zu ermitteln.

"Es herrschte eine super Atmosphäre, die Kids hatten jede Menge Spaß und sie konnten zeigen, was sie in den letzten sechs bis acht Wochen gelernt haben", sagt der frühere Profi Max von Garnier, der nicht nur der Offensive Coordinator der deutschen American-Football-Nationalmannschaft ist, sondern auch das NFL-Flag-Football-Programm in Deutschland als Sportlicher Leiter verantwortet. Er sorgte dafür, dass die teilnehmenden Teams eine ordentliche Ausrüstung bekamen, und bereitete die Sportlehrer mit ausgefeilten Playbooks auf ihre neue Tätigkeit als Football-Coaches vor. "Wir wollen hier in den nächsten Jahren etwas aufbauen", sagt Garnier.

Die Perspektive des Referees: Flag-Football-Match in der Sportarena am Utzweg. (Foto: Sebastian Gabriel)

Letztlich setzte sich das Team aus Frankfurt im Finale gegen das aus Düsseldorf durch. Für München, das durch das Erasmus-Grasser-Gymnasium in Sendling-Westpark bei diesem Turnier vertreten wurde, war bereits nach der Vorrunde Schluss. Fünf Tage vor dem Spiel zwischen Seattle und Tampa Bay in Fröttmaning waren zahlreiche ehemalige NFL-Profis in Unterhaching mit dabei, etwa die Deutschen Markus Kuhn, Sebastian Vollmer, Kasim Edebali und Chris Ezeala oder auch Willie McGinest, der an der Seite von Tom Brady dreimal den Super Bowl gewann.

Und obwohl es die NFL vorzog, keine Karten für die Veranstaltung zu verkaufen, weil sonst laut Garnier die Sicherheitsauflagen zu hoch gewesen wären, sorgten die anwesenden Schüler, Lehrer und Eltern für eine ordentliche Soundkulisse. Es ging ja auch um eine Menge: Das siegreiche Frankfurter Team hat eine Reise nach Las Vergas zum Pro Bowl am 5. Februar gewonnen. Dort steigt dann auch das Weltfinale des NFL-Flag-Football-Programms mit Mannschaften aus Mexiko, Kanada und vielen anderen Ländern.

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