Haushaltssperre:Unterhaching muss Geld für Schulanbau zusammenkratzen

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Der Anbau an die Grund- und Mittelschule am Sportpark in Unterhaching ist schon weit gediehen. (Foto: Catherina Hess)

Der neue Trakt wird noch teurer als gedacht. Die Gemeinde muss deshalb umplanen oder an anderer Stelle sparen.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Zum kommenden Schuljahr sollte in der Grund- und Mittelschule am Sportpark Unterhaching endlich mehr Platz sein. Denn dann ist eigentlich die Eröffnung des neuen Anbaus im Osten des neun Jahre alten Gebäudes geplant. Acht zusätzliche Klassenzimmer, Räume für die Mittagsbetreuung und einen Keller soll es dann geben. Fährt man auf dem Anton-Troppmann-Weg an der Baustelle vorbei, sieht es auch schon ganz gut aus. Der neue Trakt ist bereits so hoch wie das bestehende Schulhaus, viel Holz ist zu sehen, so wie die Gemeinde sich das gewünscht hat. So teuer, wie das nun wohl wird, hatte man sich das im Rathaus aber wohl nicht vorgestellt

Die Kosten bereiten Verwaltung und Gemeinderat mittlerweile arges Kopfzerbrechen. Ursprünglich sollte das Projekt mal 7,7 Millionen Euro kosten, dann war man bei 12,8. In der Bauausschusssitzung am Dienstagabend wurde klar: Wenn man bei den aktuellen Baupreisen und trotz Inflation alles wie geplant umsetzt, läuft es auf 14,3 Millionen hinaus. Und das in Zeiten einer Haushaltssperre. Der Gemeinderat muss nun zusehen, wo er das Geld hernimmt oder überlegen, was er einsparen könnte.

Dazu hat die Verwaltung verschiedene Szenarien entworfen. Fest steht: Will man den Zeitplan einhalten und von September 2023 an die neuen Räumlichkeiten nutzen, können die weiteren Ausschreibungen und letztlich auch die Beauftragung von Firmen nicht verschoben werden. Der Rohbau aus Holz ist bis auf die Betonarbeiten der Hybriddecken fertiggestellt. "Aber wir haben nach wie vor Lieferprobleme. Die Komponenten der Brandmeldeanlage haben zum Beispiel fast ein Jahr Lieferzeit", erläuterte Barbara Bryknar von der Bauverwaltung die Problematik.

Eingespart werden könnte laut Rathausverwaltung die Photovoltaik-Anlage und die Fahrradüberdachung. Auch könnte man die Qualität der Möblierung reduzieren. 300 000 bis 563 000 Euro würde das bringen, die Umplanungskosten mal weggelassen. Immerhin könnte die Schule so planmäßig in Betrieb gehen. Würde man zusätzlich noch bei der Gestaltung der Flure und der Außenfassade Abstriche machen und auf die Spielflächen und Spielgeräte verzichten, könnte man Einsparungen von einer Million schon recht nahe kommen. Doch wären auch hier die Kosten für die Planer nicht berücksichtigt und mit einer Eröffnung in einem Dreivierteljahr würde es auch nichts.

An der Photovoltaikanlage soll nicht gerüttelt werden

Klar wurde im Bauausschuss bereits, dass eine Verschiebung der Inbetriebnahme des Anbaus keiner will. Auch der Verzicht auf die Photovoltaikanlage kommt nicht in Frage. So war man sich einig, dass man eben jene zusätzlichen 1,5 Millionen Euro auftreiben muss. Wie genau, damit soll sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch, 14. Dezember, auseinandersetzen. Einige Ideen hatte die Verwaltung bereits zusammengetragen. So könnte eine Verschiebung der Sanierung des Dachs der Hachinga-Halle eine halbe Million frei schaufeln. Würde man dort die Trainingsplätze im kommenden Jahr nicht auf LED umrüsten, blieben weitere 250 000 in der Kasse. Auch die Haushaltsstelle für die Umrüstung der Flutlichtanlage der gemeindlichen Plätze am Sportpark (300 000 Euro) hat die Verwaltung ins Visier genommen. Zudem stellt sie den Neubau der Kfz-Halle am Baubetriebshof zur Diskussion. Dafür sind 450 000 Euro vorgesehen.

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