Immer wieder sind in den vergangenen Jahren aus den Umkleideräumen der Sportarena am Utzweg in Unterhaching Wertsachen gestohlen worden. In jüngster Zeit häufen sich die Vorfälle wieder, und diesmal weiß man beim TSV mit ziemlicher Sicherheit, dass eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen dahintersteckt, die in der Sporthalle auf Diebestour geht. "Die Täter sind bekannt, einer wurde sogar früher in unserem Verein betreut", sagt eine Übungsleiterin. Geschnappt wurden die laut Verein Zwölf- bis 14-Jährigen bislang nicht. Die Polizei spricht von drei Ermittlungsverfahren.
Die Airpods des jungen Sportlers waren nagelneu. 300 Euro zahlt man dafür aktuell. Genauso wie drei seiner Trainingskollegen auch hatte er seine kabellosen Kopfhörer in der Umkleide während der Übungsstunde in der Jackentasche bei seinen Sachen gelassen. Als die Gruppe zurückkam, waren sämtliche Airpods weg.
Schon oft seien Wertsachen entwendet oder Kleider durchsucht worden, sagt die Trainerin. Zuletzt seien einem Sportler Geld, Führerschein, Bankkarte und Schlüssel entwendet worden. Mit der Karte sollen die mutmaßlich minderjährigen Täter Zigaretten am Automaten gekauft haben. Schon lange habe man eine Gruppe Kinder und Jugendlicher in Verdacht, die oft in der Halle herumlungere, auch im Untergeschoss bei den Umkleiden, wo Zuschauer nichts zu suchen haben. Der Hausmeister habe sie weggescheucht. "Die kommen immer wieder, haben wohl auch keine Angst, erwischt zu werden", sagt die Trainerin.
Das Diebesgut pendelte zwischen einem Wohngebiet und einer Schule
Im Fall der Airpods aber hatten die bestohlenen Sportler nicht nur die Möglichkeit, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Die elektronischen Geräte der jüngsten Generation lassen sich mit einer App orten. So konnten sie auf ihrem Handy-Display sehen, dass ein Paar Kopfhörer ständig zwischen einem Unterhachinger Wohngebiet und der Realschule in Taufkirchen unterwegs war, einmal auch in der S-Bahn nach München. Einer der Sportler fuhr daraufhin gemeinsam mit der Polizei an den angezeigten Standort, bei den dort anwesenden Jugendlichen wurden die Kopfhörer aber nicht gefunden. Auch die Schule soll bei der Suche behilflich gewesen sein. Ein Schüler gab an, die Geräte von einem Älteren geschenkt bekommen zu haben, hatte sie aber nicht mehr. Aufgetaucht sind die Airpods nicht mehr. Die letzten Ortungen ergaben für die Einzelteile des Airpod-Sets die Schulstraße und den Landschaftspark. Der Name des Anführers der Gruppe soll nach Angaben der Geschädigten bekannt sein. Nur habe man ihm noch nichts nachweisen können.
Die Pressestelle des Polizeipräsidiums München teilt mit, dass "der oder die Täter bislang noch nicht ermittelt werden konnten". Die zuständige Polizeiinspektion in Unterhaching habe die Anzeigen aufgenommen und alle Hinweise an die Kriminalpolizei zur weiteren Sachbearbeitung weitergeleitet. "Durch die Kriminalpolizei werden diese Hinweis derzeit ausgewertet, insbesondere die übermittelten Personalien möglicher Täter überprüft und mit Nachdruck verfolgt", so eine Sprecherin. Eine Ortung der Kopfhörer sei in der Tat durch die Geschädigten erfolgt, die Ortungsergebnisse der Kriminalpolizei für weitere Ermittlungszwecke übermittelt worden. "Sie waren jedoch zu ungenau, um einen Täter ermitteln zu können", so die Polizei.
