Die Pläne für das neue Wohn- und Geschäftsviertel auf dem ehemaligen Kiesa-Areal in Unterföhring werden konkret. Der Gemeinderat der 11 000-Einwohner-Kommune nördlich von München hat den Bebauungsplan für das "Neue Mitterfeld" gebilligt. Wo heute noch Container verladen und Gewerbe betrieben werden, werden in den kommenden Jahren Wohnhäuser für 2000 Menschen entstehen, außerdem ein Ärztehaus, eine Kita und Geschäfte.
Wie die Bebauung im Detail aussehen soll, können Interessierte in den kommenden Wochen selbst in Augenschein nehmen. Von 1. August bis 27. September liegen der Bebauungsplan sowie diverse Gutachten, auf denen die Planungen fußen, im Rathaus der Gemeinde Unterföhring zur Einsicht aus. Für Mittwoch, 13. September, hat der Investor HVI zudem eine öffentliche Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Unterföhring angekündigt.
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Etwa 2000 Menschen sollen einmal auf dem mehr als zehn Hektar großen Areal zwischen Neubruchstraße und Mitterfeldallee wohnen und leben, das vielen Unterföhringern noch unter dem Namen "Kiesa-Gelände" geläufig ist, weil dort lange Zeit die gleichnamige Quetschwerk- und Betriebs-GmbH ansässig war. Das Gelände gehörte über Jahrzehnte der Familie des heutigen Bürgermeisters Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft), wurde aber 2022 an die Investorengruppe HVI verkauft, die das Gelände jetzt entwickelt. Neben zahlreichen Eigentumswohnungen in verschiedenen Größen plant die Gemeinde auch etwa 120 Mietwohnungen sowie eine Kita. Den derzeit auf der Nordseite des Geländes ansässigen Geschäften wie Supermarkt und Getränkehändler soll angeboten werden, in die neuen Geschäftsräume umzuziehen.
Eine Herausforderung für die Planer dürfte die Verkehrsführung rund um das neue Wohngebiet werden. Einerseits brauchen die Bewohner Parkplätze; diese sollen in einer großen Tiefgarage unter dem Gelände geschaffen werden. Eine Zu- und Ausfahrt ist direkt an der Stirnseite des Areals zur Neubruchstraße aus geplant, wo auch das neue Ärztehaus liegen wird. So soll vermieden werden, dass Verkehr unnötig durch die Straße fahren muss. Außerdem soll es im westlichen Teil des Gebiets einen Durchstich von der Neubruchstraße auf die Mitterfeldallee geben sowie eine weitere Zufahrt zu dem Wohngebiet von Norden her.
Umweltaspekte kommen in der Planung auch zum Tragen. So sollen die Gebäude an die Fernwärme der örtlichen Geothermiegesellschaft Geovol angeschlossen werden, auf den Hausdächern wird, wo möglich, Photovoltaik installiert. In der Mitte des Geländes entsteht zwischen den Wohnhäusern ein etwa zwei Hektar großer Park mit mehreren Spielplätzen, dessen Rasenflächen bei Starkregen auch als Schwamm fungieren sollen.