Bildung:Blick in ferne Welten

Lesezeit: 2 min

Im Rahmen eines Festakts in der Aula mit Ehrengästen ist die Sternwarte am Gymnasium Unterföhring jetzt offiziell eingeweiht. Das hochauflösende Digital-Teleskop erlaubt Blicke in die Weiten des Weltalls. (Foto: Gymnasium Unterföhring)

Das Gymnasium Unterföhring besitzt als eine von wenigen Schulen eine eigene Sternwarte, an der Schülerinnen und Schüler astronomische Forschungen anstellen können. Künftig soll die Warte auch für Publikum von außen geöffnet werden.

Von Irmengard Gnau, Unterföhring

Seit Jahrtausenden schon beobachten die Menschen die Sterne über ihnen. Seefahrer orientierten sich am Nachthimmel, aus dem antiken Babylonien sind Tontafeln bekannt, auf denen Himmelsforscher bestimmte Sternenkonstellationen festhielten. Bis heute lässt die Faszination nicht nach, die der Himmel und das Weltall auf Menschen ausüben. Am Gymnasium Unterföhring haben Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, an einer eigenen Sternwarte erste astronomische Erfahrungen zu machen. Jetzt wurde die Sternwarte offiziell eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Heinz Durner, der viele Jahre als Beauftragter für die weiterführenden Schulen im Landkreis München gewirkt hat und selbst Physik- und Mathematik-Lehrer war, hatte sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass das 2021 eröffnete Gymnasium in Unterföhring auch eine eigene Sternwarte erhielt. Auf dem Schuldach befinden sich, geschützt von einer aufklappbaren Kapsel, das digitale Teleskop RC600, ein leistungsfähiges Spiegelteleskop mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

An das Teleskop sind hochauflösende Kameras gekoppelt, die Aufnahmen aus dem All machen. Ein Computer rechnet diese Aufnahmen zusammen, sodass sogar Phänomene aus weit entfernten Regionen wie Nebel sichtbar werden. "Von einem Kugelsternhaufen bis hin zur Spiralgalaxie aus dem Sternbild des Großen Wagens - die ersten Astrobilder haben eindrucksvoll gezeigt, welche atemberaubenden Momente mit der Himmelsbeobachtung verbunden sind", schwärmte Schulleiterin Betina Mäusel nach der Inbetriebnahme des Teleskops.

Johannes Mösl unterrichtet am Unterföhringer Gymnasium Mathematik und Physik und baut seit diesem Halbjahr den neuen Wahlkurs Astronomie auf, unterstützt von einem promovierten Astrophysiker. "Wir blicken ja ins Weltall, um Rückschlüsse auf unser Leben und unseren Alltag zu ziehen", sagt er. Dank der tollen technischen Ausrüstung des Gymnasiums können die aktuell 15 Mitglieder des Wahlkurses eigene Beobachtungen dokumentieren. Sie beschäftigen sich aber auch mit theoretischen Fragestellungen der Astronomie und nutzen andere öffentlich zugängliche Teleskop-Aufnahmen, um zum Beispiel nachzuvollziehen, wie schwarze Löcher entstehen oder wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es außerirdisches Leben gibt.

SZ PlusKosmologie
:Wie die Welt untergeht

Die Tage der Erde sind gezählt und das liegt nicht am Menschen. Wie wird das Ende ablaufen? Ein Blick in eine Zukunft, die ganz sicher apokalyptisch wird.

Von Christian Weber

Kursleiter Mösl sieht viel Potenzial, die Sternwarte mit ihren Möglichkeiten in Zukunft noch stärker auch in den Unterricht einzubeziehen. "Wenn an unserer Schule erst alle Jahrgänge nachgewachsen sind, sind etwa P-Seminare denkbar", sagt er. Schon heute findet die Sternwarte im ganzen Schulkonzept vielseitige Anwendung, etwa in Kunstprojekten zu fremden Planetenwelten, deren Ergebnisse die Schulaula schmücken. Künftig will Schulleiterin Mäusel regelmäßige öffentliche Sternwarten-Abende einführen, an denen auch Publikum von außen eingeladen ist.

Der nächste Termin könnte bereits im Herbst stattfinden. Hobby-Astronomen, die die Sternwarte gern erkunden möchten, können sich zudem an das Sekretariat wenden unter der E-Mailadresse sekretariat@gym-ufg.de.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusHitze in der Region München
:"Wir Förster sind natürlich sehr beunruhigt"

So nass das Frühjahr auch war, die Dürre der vergangenen Wochen setzt den Wäldern um München massiv zu. Die Waldbrandgefahr steigt, die Grundwasserpegel sinken. Welche Folgen hat das für die Natur - und die Trinkwassersicherheit?

Von Bernhard Lohr

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: