Wie kann eine gute Lebensqualität für die ältere und pflegebedürftige Bevölkerung auch in Zukunft gewährleistet werden? Mit dieser Frage tut sich die Gemeinde Unterföhring schwer - schon seit vielen Jahren bemüht sich die Kommune, einen Maßnahmenkatalog zu entwickeln, mit dem sie gegen die Herausforderungen einer immer älter werdenden Bevölkerung gewappnet ist. Nun hat der Gemeinderat in einer Sondersitzung die Rathausverwaltung beauftragt, eine "Roadmap" für das weitere Vorgehen zu erarbeiten.
Die Sitzung hatte die SPD beantragt, um den aktuellen Stand bei der Erarbeitung des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts in Unterföhring abzuklären. Seit 2020 werde in der Kommune intensiv an einer Bestandsaufnahme geschraubt, erklärte Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft Unterföhring, PWU) - vier Arbeitskreise, Bürgerbefragungen und die eigens dafür gebildete Expertenrunde "Älter werden in Unterföhring" hätten sich in den vergangenen Jahren mit seniorenrelevanten Themen in der Gemeinde wie Wohnen, Hilfe im Haushalt, Pflege und Digitalisierung auseinandergesetzt. Ziel dieser Bemühungen sei zu ermitteln, welche Maßnahmen noch notwendig und umsetzbar sind, in welchen Geschwindigkeiten sie angegangen werden müssten und anschließend ein funktionierendes Gesamtkonzept zu gestalten. Die letzte Sitzung des Expertengremiums fand im März 2022 statt.
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In ihrem Bericht stellte die Verwaltung fest, dass die seniorenbezogene Infrastruktur in Unterföhring ein "wachsender Prozess" sei. Als schnell umsetzbare Maßnahmen würden beispielsweise kontinuierlich neue Parkbänke aufgestellt, Gehsteige abgesenkt und Kopfsteinpflaster ersetzt. Die insgesamt drei Kurzzeitpflegeplätze - zwei im Seniorenzentrum Unterföhring und einer im Bürgerstift Ismaning - seien nur schwankend beansprucht und deshalb für die Gemeinde mehr als ausreichend. Dagegen sei weiterhin zu klären, wo das geplante Mehrgenerationenzentrum in Unterföhring möglichst zeitnah entstehen kann, und wie die Gemeinde dem steigenden Bedarf an Demenz-, Langzeit- und Tagespflegeplätzen sowie im betreuten Wohnen begegnen will. Auch fehle derzeit eine gemeinsam koordinierte Versorgungsinfrastruktur sowie einheitliche Kommunikationswege zwischen Senioren, Vereinen, hauptamtlich und ehrenamtlich Engagierten in der Altenpflege sowie der Verwaltung.
Die Gemeinderäte beauftragten die Verwaltung deshalb in der Sondersitzung damit, eine "Roadmap" zu erstellen, nach welchem das seniorenpolitische Gesamtkonzept strukturiert abgearbeitet werden könne. Demnach liegt es nun an der Verwaltung, anhand der Ergebnisse der Arbeitskreise sowie der Expertenrunde zu jedem ausstehenden Thema "baldmöglichst" einen Zeitplan zu entwerfen und die dafür notwendigen Ressourcen zu ermitteln. In einem nächsten Schritt könnten schließlich die Umsetzung der jeweiligen Projekte geplant und dem Gemeinderat zur Bewilligung vorgelegt werden.