Neubiberg:Kein Job wie jeder anderer

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Zum Leutnant oder zum Leutnant zur See, dem ersten Offiziersgrad, werden 471 Soldaten und 106 Soldatinnen, die in Neubiberg an der Bundeswehr-Universität studieren, befördert. (Foto: Claus Schunk)

577 Studierende der Bundeswehr-Universität werden zu Offizieren befördert.

Beförderungsappelle gehören an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg zum üblichen Semesterverlauf, doch vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine erscheint die Zeremonie in diesem Jahr in einem anderen Licht: Am Mittwoch sind 577 Studierende der Universität in den ersten Offiziersdienstgrad befördert worden - der Appell gilt als die emotional wichtigste Beförderung innerhalb der Offizierslaufbahn. Staatssekretär Benedikt Zimmer vom Verteidigungsministerium beförderte 106 Soldatinnen und 471 Soldaten, die an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg studieren, mit Wirkung zum 1. Juli zum Leutnant oder Leutnant zur See.

In seiner Ansprache an die Soldaten sagte Zimmer: "Die Anforderungen an einen Offizier im 21. Jahrhundert in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sind hoch." Der Staatssekretär hat selbst vor 38 Jahren in Neubiberg seine Urkunde zur Leutnantsbeförderung entgegengenommen und ist Generalleutnant a.D.. Oberstleutnant Volker Müller, der den Appell leitete, ermahnte die Jungoffiziere, diese hätten "keinen Job wie jeden anderen gewählt." Die Offizierslaufbahn erfordere "zusätzliche Einsatz- und Leistungsbereitschaft, zusätzliche Lernbereitschaft, zusätzliches Engagement und besonderes Eintreten für den Staat". Müller rief die angetretenen Soldatinnen und Soldaten angesichts des Angriffskrieges Russlands und der internationalen Spannungen auf: "Setzen Sie sich nach bestem Wissen und Gewissen dafür ein, dass dieser Staat und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bestehen bleibt, das ist die Sache auf jeden Fall wert."

Verteidigungsstaatssekretär Benedikt Zimmer und Merith Niehuss, die Präsidentin der Universität, schreiten die Formation der angetretenen Offiziersanwärter ab. (Foto: Claus Schunk)

Nach zwei Jahren mit den Einschränkungen der Pandemie konnte Universitätspräsidentin Merith Niehuss erstmals auch wieder Eltern sowie Freundinnen und Freunde der zu Befördernden begrüßen. An die Studierenden gerichtet sagte sie: "Sie sind auf dem besten Weg in die Führungspositionen dieser Gesellschaft - in der Bundeswehr oder in der zivilen Berufswelt." Musikalisch wurde der Beförderungsappell begleitet vom Heeresmusikkorps Ulm. Anschließend fand der traditionelle Beförderungsbiergarten für die neuen Offiziere und ihre Angehörigen im Festzelt auf der Kaplanturbinenwiese statt.

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