Erneuerbare Energien:Drei Windräder am Autobahnkreuz

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Drei Windräder mit 166 Metern Nabenhöhe können am Autobahnkreuz München-Süd entstehen (Foto: Andreas Franke/Imago)

Taufkirchner Gemeinderat bereitet Weg für ein privates Projekt mit Bürgerbeteiligung.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Der Taufkirchner Gemeinderat will die Weichen für ein Windkraftprojekt nahe dem Autobahnkreuz München-Süd stellen. So hat das Gremium beschlossen, für die dortigen Grundstücke den Flächennutzungsplan zu ändern sowie einen Bebauungsplan aufzustellen. In Letzterem soll festgelegt werden, dass die Nabenhöhe der geplanten drei Windräder bei maximal 166 Meter liegen darf.

Darüber hinaus treffe der Aufstellungsbeschluss jedoch noch keine planerischen Festsetzungen, heißt es in der Sitzungsvorlage. "Es soll nur der politische Wille des Gemeinderats zum Ausdruck gebracht werden."

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Anders als bei den Projekten im Hofoldinger und Höhenkirchner Forst, wo die umliegenden Gemeinden sich an Windkraftprojekten beteiligen, sind die Pläne in Taufkirchen ein privates Vorhaben. Hinter diesem stehen die Unternehmer Hans Zäuner und Werner Stinauer, die in Hamberg im Landkreis Ebersberg bereits ein Windrad errichtet haben. Zu Jahresbeginn hatte Zäuner die Pläne für Taufkirchen im Gemeinderat vorgestellt. Demnach wollen sein Kompagnon und er auf dem gemeindlichen Grundstück westlich der A8 und südlich der A995 drei Windräder zusammen mit der Firma Wust Wind & Sonne GmbH bauen und anschließend betreiben - als Bürgerwindpark.

"Es ist uns zugesichert worden, dass sich die Bürger an dem Projekt beteiligen können", sagt Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei). Die Gemeinde werde den Unternehmern für ihr Vorhaben ihr Areal verpachten. Darüber hinaus müssten sie jedoch auch mit den Eigentümern der umliegenden Grundstücke sprechen, sagt Sander - "allein wegen der Überstrichflächen der Rotorblätter".

Laut den Berechnungen von Zäuner und Stinauer, die unter anderem auf Messwerten des Projekts im Hofoldinger Forst basieren, würde sich ein Windpark an dem Standort rechnen. Die Kosten für die Anlage mit den drei Windrädern bezifferte Zäuner im Gemeinderat auf gut 26 Millionen Euro. Knapp ein Fünftel dieser Summe wolle man von Bürgerinnen und Bürgern einsammeln, die sich als Kommanditisten - also Gesellschafter - an der Anlage beteiligen könnten und so auch ein Mitspracherecht hätten.

Doch all das ist erst mal noch Zukunftsmusik. In einem nächsten Schritt will die Gemeinde nun einen Bebauungsplan aufstellen, dessen Ziel die Ausweisung des Geländes als Sondergebiet Windenergieanlagen ist. Im Zuge des Verfahrens können dann auch Behörden, Institutionen und die Öffentlichkeit Stellungnahmen zu dem Vorhaben abgeben.

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