Schulbau:Lernen im grünen Klassenzimmer

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So könnte die neue Mittelschule in Taufkirchen aussehen. (Foto: Visualisierung: Köhler Architekten)

Die Planungen für die Mittelschule in Taufkirchen schreiten voran. Das Projekt hat aber seinen Preis: Ohne Erschließung soll der Neubau 46 Millionen Euro kosten.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Nikola Kurpas hat in den vergangenen Jahren so viel Zeit, Energie und Leidenschaft in die Planung der neuen Mittelschule in Taufkirchen gesteckt wie kaum jemand anderes. Doch jetzt hat sich die 43-Jährige aus dem Projekt verabschiedet - berufsbedingt. Denn die Rektorin hat die Mittelschule in den Sommerferien verlassen. An ihrer Stelle lenkt nun die bisherige Stellvertreterin Beate Brenner die Geschicke der Einrichtung. Jedoch hätten sie und ihr ebenfalls kommissarischer Stellvertreter Pirmin Hornig das Projekt von Anbeginn begleitet, betonte die Schulleiterin im Gemeinderat, wo die aktuellen Pläne für den Neubau vorgestellt wurden. Diese lobte Brenner ausdrücklich: "Das Planungsteam hat das genau in unserem Sinne umgesetzt."

Das hat seinen Preis. So präsentierte Benjamin Hardt vom Büro Köhler Architekten dem Gemeinderat eine Kostenschätzung, die sich auf 46 Millionen Euro beläuft. Noch nicht enthalten sind die neue Erschließungsstraße, die vom Lindenring nach Norden abzweigen soll, sowie der geplante Neubau eines Kinderhauses, das die Einrichtungen in der Pappelstraße 2 und 4 ersetzen wird. Zwar kann die Gemeinde mit einer Förderung vom Freistaat rechnen - vor einigen Monaten bezifferte der Architekt diese auf "überschlagen 19 Millionen Euro". Jedoch wird das Rathaus wohl mehr als 25 Millionen Euro selbst zahlen müssen. Woher dieses Geld kommen soll, sei noch unklar, sagte Hildegard Riedmaier (CSU), "wir haben noch keine Gegenfinanzierung". Zumal die Gemeinde eben erst für 35 Millionen Euro den Neubau der Grundschule Am Wald errichtet hat, der dem Rathaus zufolge in den Winterferien bezogen wird.

In der Folge soll das bisherige Grundschulgebäude umgestaltet werden, sodass es der Mittelschule in der Zeit des Neubaus als Interimsbleibe dienen kann. Nach aktuellem Stand werden die Arbeiten 2024 beginnen, sagte Projektleiter Frank Saibold vom Büro BPM Hartl im Gemeinderat. Laut Architekt Hardt sieht der aktuelle Entwurf einen in der Höhe gestaffelten Gebäudekomplex vor - mit eingegrabener Sporthalle, einem eingeschossigen Vorbau und einem drei- bis vierstöckigen Hauptteil. Dieser ließe sich am östlichen Ende zu einem späteren Zeitpunkt um sechs Klassenzimmer und einen Fachraum aufstocken. Diese Vergrößerung bereits mit dem Neubau zu erledigen würde laut Hardt weitere drei Millionen Euro kosten. Das lehnte der Gemeinderat einstimmig ab. "Im Moment sehe ich kein Argument für eine Aufstockung", sagte David Grothe (Grüne) mit Blick auf die derzeit 305 Schülerinnen und Schüler sowie die Kapazität des geplanten Neubaus, die bei 430 Kindern liegt.

Vorgesehen sei, so Benjamin Hardt, den Keller, das Erdgeschoss und die Treppenhäuser aus Beton zu errichten. In den oberen Stockwerken wolle man dagegen auf Holz setzen, ebenso bei der Fassadengestaltung. Im Parterre werde eine Pausenhalle als "zentrales Erschließungsorgan" fungieren, so der Architekt. Von dort geht es im Westen zu Lehrerzimmer und Schulverwaltung. Im Norden und Osten sind die Mensa samt Küche sowie der Zugang zur Sporthalle vorgesehen, sodass diese beiden Bereiche trotz geschlossener Schultüren auch in den Abendstunden zugänglich bleiben. In den Stockwerken zwei bis vier finden sich stets in der Mitte des Gebäudes verschiedene Fachräume, während an den östlichen und westlichen Enden die Klassenzimmer angesiedelt sind. Im Pausenhof sollen eine Bolzwiese mit Toren sowie ein Streetballplatz entstehen. Dort finden sich auch ein Schulgarten, begrünte Unterstände und ein sogenanntes grünes Klassenzimmer in Form eines Amphitheaters.

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