Bildende Kunst:Braves Wandbild gesucht

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Die Fassade des Modelleisenbahnvereins in Unterföhring soll zur urbanen Freiluftgalerie werden. (Foto: Gemeinde Unterföhring/bau)

Die Gemeinde Unterföhring will Street-Art fördern und schreibt eine erste Fläche zur Gestaltung aus - politische Darstellungen werden allerdings ebenso wie religiöse oder anstößige von vornherein ausgeschlossen.

Von Udo Watter, Unterföhring

Früher wurden Street-Art und Graffiti meist mit illegalen Aktionen im urbanen Raum assoziiert. Aus brav bürgerlicher Sicht waren das eher bunte Schmierereien an Wänden und Flächen, die dafür nicht freigegeben waren: eine Form von Vandalismus. Inzwischen ist Street-Art oder ihre Übergattung Urban Art vielerorts in der Legalität und im künstlerischen Mainstream angekommen. Städte und Gemeinden geben immer häufiger Flächen und Wände frei für diese Form der kreativen Gestaltung des öffentlichen Raums.

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Auch die Gemeinde Unterföhring hat es sich zum Ziel gesetzt, urbane Kunst und Street-Art zu fördern. Zum Start des aktuellen Projekts schreibt die Kommune eine erste Fläche zur Gestaltung aus: Es handelt sich um die Fassade eines Gebäudes an der Föhringer Allee 5, in der der Modelleisenbahnverein seinen Sitz hat.

Street-Art-Künstlerinnen und -Künstler können sich bis spätestens Donnerstag, 30. November, mit einem Gestaltungsentwurf und einer kurzen Beschreibung ihrer Idee bewerben. Theoretische und praktische Erfahrung sollte vorhanden sein und durch Beispiele vergangener Arbeiten und Projekte belegt werden. "Die Motivwahl ist frei und kann abstrakt oder gegenständlich sein, sollte sich aber inhaltlich mit der Örtlichkeit auseinandersetzen", heißt es in der Pressemitteilung des Kulturamts Unterföhring. Ausgenommen seien "lediglich politische, religiöse und anstößige Darstellungen".

Eine Jury wählt aus den eingesendeten Gestaltungsvorschlägen den Gewinner aus, der die Wandfläche mit seinem Motiv gestalten kann - das wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 sein. Für die Realisierung des Kunstwerks wird eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 2000 Euro inklusive Materialkosten ausbezahlt. Benötigte Logistik wie etwa Leitern, Hebebühne, Gerüst, Transport müssen von den Künstlern eigenständig organisiert werden. Die Kosten würden aber gegen Nachweis erstattet, heißt es aus dem Kulturamt. Für weitere Informationen können sich die Künstlerinnen und Künstler per E-Mail an Florian Nagel vom Kulturamt wenden, die Adresse lautet nagel@unterfoehring.de.

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