Putzbrunn:Der Wahlkampf ist in vollem Gange

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So war es 2018: Wahlsieger Edwin Klostermeier nimmt die Gratulation seines CSU-Widersachers Eduard Boger entgegen. (Foto: Claus Schunk)

Bürgermeister Edwin Klostermeier bewirbt sich mit Rückendeckung seiner SPD im März für eine verkürzte Amtszeit. Gegenkandidat Tobias Stokloßa versucht sich zu profilieren.

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Nun ist es also auch formell bestätigt: Edwin Klostermeier, 67, wird sich bei der Wahl am 3. März 2024 noch einmal um das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Putzbrunn bewerben. Bei der Aufstellungsversammlung des SPD-Ortsvereins am Wochenende erhielt er die volle Rückendeckung der Genossen: Alle 15 anwesenden Putzbrunner Sozialdemokraten gaben ihm ihre Stimme.

Klostermeier zeigt sich nach seiner Kandidatenkür vollauf zufrieden und betont noch einmal, dass seine Bereitschaft, die Amtsgeschäfte im Rathaus zu führen, nicht für die gesamte Wahlperiode von sechs Jahren gilt: "Es ist wichtig, das allen Bürgern noch einmal zu sagen: Meine Kandidatur ist auf zwei Jahre befristet. Dann würde ich den Weg freimachen, um unseren Wahltermin mit der bayerischen Kommunalwahl zu harmonisieren."

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Die CSU hat ihren Kandidaten bereits im Sommer nominiert. Es handelt sich um den 24 Jahre alten Putzbrunner Ortsverbandsvorsitzenden und Gemeinderat Tobias Stokloßa, der als Kämmerer der Gemeinde Poing arbeitet. Stokloßa ist gerade darum bemüht, seinen Bekanntheitsgrad in der Gemeinde zu erhöhen: Er startete eine Bürgerumfrage, hat dafür zuletzt Karten verteilt, auf denen die Putzbrunnerinnen und Putzbrunner nach ihrer Meinung zu verschiedenen Themen gefragt werden. Stokloßa zeigt sich motiviert, schließlich müsse sich die Gemeinde jetzt "für die nächsten zehn, zwanzig Jahre aufstellen", wie er sagt. "Deshalb möchte ich unsere Gemeinde mit Weitblick führen - und eben nicht nur für zwei Jahre."

Nicht nur diese Aussage unterstreicht, dass die Christsozialen bereits voll im Wahlkampfmodus sind. Das hat sich zuletzt auch bei einer Debatte im Gemeinderat gezeigt: Klostermeier wollte für die Entwicklung des von ihm avisierten Bürgerparks, ein Herzensprojekt des Bürgermeisters, eine Arbeitsgruppe bilden, die bei Bedarf einen Fachplaner hinzuziehen sollte und dafür 3000 Euro bereitstellen. Dagegen argumentierte der CSU-Fraktionsvorsitzende Eduard Boger, noch sei ja nicht einmal klar, wo der Bürgerpark entstehen und welche Größe er haben solle. Letztlich erhielt Klostermeier keine Mehrheit für sein Ansinnen. "Das ist Wahlkampf pur, Stokloßa gibt den good guy und Boger den bad guy", sagt der Amtsinhaber.

Grüne und GPP verzichten wohl auf eigene Kandidaten

Langsam kommen auch die anderen Parteien aus der Deckung, was ihre Rolle bei der Bürgermeisterwahl angeht. Laut Klostermeier hätten die Grünen ihm gegenüber bereits klargestellt, dass sie auf einen eigenen Kandidaten verzichten werden und stattdessen ihn unterstützen. Von der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) ist dergleichen eher nicht zu erwarten, sie sind dem Rathauschef seit Jahren in herzlicher Abneigung verbunden. Eine SZ-Anfrage bei der FWG am Montag blieb unbeantwortet.

Die Gemeinschaft pro Putzbrunn (GPP), die nach der CSU die größte Gemeinderatsfraktion stellt, wird dagegen keinen Kandidaten nominieren, wie der Vorsitzende Walter Hois erklärt. Das heiße aber nicht, dass man Klostermeier unterstütze. "Wir begrüßen lediglich, wenn 2026 wieder Bürgermeister und Gemeinderat gemeinsam gewählt werden", sagt Hois.

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