Planegg:Bürgermeister beklagt Bürokratie bei Kitaausbau

In der Pension Elisabeth in Planegg sind auch Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht - jetzt sollen noch Kindergartenkinder einziehen. (Foto: Catherina Hess)

Wegen offener Brandschutzfragen erteilt das Landratsamt erst einmal befristete Genehmigung für neue Einrichtung.

Von Rainer Rutz, Planegg

Mit dem Erwerb der früheren Pension Elisabeth im vergangenen Jahr hat die Gemeinde Planegg gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen ist das wertvolle Grundstück an der Hofmarkstraße zum entscheidenden Bestandteil für die künftige Bebauung des Bahnhofsgeländes geworden. Zum anderen konnten etliche Zimmer des früheren Hotels zu Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge umgebaut werden, die vor einigen Wochen dort eingezogen sind. Die andere Hälfte des Hauses soll als Kindergarten genutzt werden. Für rund 150 000 Euro wurden nun Plätze für 15 Kinder geschaffen. Der sogenannte "Mini-Kindergarten", sagt Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) jetzt im Gespräch mit der SZ, sei bitter nötig, um wenigstens einen Teil der in Planegg fehlenden rund 55 Plätze auszugleichen.

Doch obwohl seit Wochen die Ausbauarbeiten abgeschlossen sind, fehlen noch die Kinder. "Es ist unglaublich", sagte Nafziger, "die Bürokratie macht mich noch wahnsinnig." Wegen "Kleinigkeiten" hätten die Behörden, sprich das Landratsamt München, bisher noch keine Betriebserlaubnis erteilt. Es gehe um Brandschutzfragen. Das Amt teilte nun mit, bis Ende Februar eine "vorübergehende" Genehmigung zu erteilen. "Wir sind bereit", sagte Nafziger, "und wir haben mittlerweile auch das notwendige Personal." Um die angespannte Lage zu verringern, will die Gemeinde auch die Container an der Martinsrieder Einsteinstraße kaufen. Sie gehören dem Erzbischöflichen Ordinariat München. Die dort untergebrachten Kinder sind jetzt im neuen Kindergarten gegenüber eingezogen. "Wir wollen die Container für etwa vier Jahre weiter nutzen", sagte der Bürgermeister. Allerdings müssten sie davor renoviert werden.

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