Planegg:Fester Ansprechpartner für junge Leute

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Während der Corona-Pandemie ist der Gemeinde Planegg die Jugendreferentin abhanden gekommen. Das Foto zeigt ein Plakat im Jugendzentrum Waaghäusl aus der Zeit. (Foto: Alessandra Schellnegger/)

Nachdem die bisherige Jugendreferentin vor zwei Jahren wegen Corona aufgegeben hat, soll die Stelle wieder ausgeschrieben werden. Nur die Freien Wähler halten das für unnötig.

Von Rainer Rutz, Planegg

Planegg unternimmt einen neuen Anlauf. Spätestens Mitte nächsten Jahres soll es in der Gemeinde wieder einen Jugendreferenten oder eine Referentin geben. Die bisher letzte, Kerstin Barth, war vor knapp zwei Jahren nach nur kurzer Amtszeit wieder gegangen - Corona und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen hatten ihre Arbeit mit jungen Leuten in der Gemeinde fast unmöglich gemacht. Jetzt hat der Gemeinderat gegen die Stimmen der Freien Wähler beschlossen, die Planstelle wieder auszuschreiben.

Die Anforderungen an den Job sind - zumindest auf dem Papier - enorm. Eine Kommission aus Gemeinderäten unter der Leitung von Adeline Spieleder (CSU) hat in den letzten Monaten ein Profil für die Stelle erarbeitet. Damit will man auch sicherstellen, dass der oder die Neue für längere Zeit in der Würmtalgemeinde bleibt. Der erste Planegger Jugendreferent, Michael Rabeneck, war über zwei Jahrzehnte im Job und bei den jungen Leuten sehr beliebt.

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Am liebsten wäre es den Gemeinderäten, wenn die Stelle mit einem Hochschulabsolventen besetzt würde, am besten mit einem Abschluss in Politikwissenschaft oder Kommunikation. Aber auch eine "vergleichbare Qualifikation" wäre denkbar, heißt es in der Stellenausschreibung. Genügend Berufserfahrung wird naturgemäß auch erwartet und auch "Erfahrungen im Projektmanagement". "Stärke im konzeptionellem Denken " wird ebenso erwartet wie "Teamfähigkeit, Sozialkompetenz, Verbindlichkeit und Netzwerkkompetenz". Schließlich, so die Grundsatzaussage der Jobbeschreibung, soll der oder die Neue "das Scharnier zwischen Verwaltung und allen jungen Menschen in der Gemeinde Planegg" sein.

Notfalls auch vom Home Office aus

Im Gemeinderat fanden diese klaren Worte viel Zustimmung. Felix Kempf (SPD) wollte wissen, ob so wie früher auch ein Jugendbeirat geplant sei. Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) antwortete, dies müsse der Gemeinderat auf Antrag entscheiden. Ein Hinweis von Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig, man wolle aus akutem Platzmangel im Rathaus mit der Ausschreibung warten, bis die Arbeiten für einen Umbau der früheren Hausmeisterwohnung im Rathaus begonnen haben - hier sollen fünf Büros entstehen - führte zu Unruhe. Eva Schreier (Grüne Gruppe 21), Fritz Haugg (FDP) und andere meinten, so lange könne und wolle man nicht warten, denn, so Haugg, "die Stelle wird dringend gebraucht".

Felix Kempf glaubt, man könnte einige Monate auch im "Home-Office-Mode" überbrücken. Philipp Pollems (Pro Planegg und Martinsried) machte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Sportvereins DJK ein Angebot: "Wir haben in unserem Vereinsheim ein Büro frei. Das können wir zur Verfügung stellen." Nafziger will das prüfen und versprach, dass die Stelle so schnell wie möglich ausgeschrieben wird.

Es gab aber auch kritische Stimmen. Cornelia David (Freie Wähler) betonte, nach Ansicht ihrer Fraktion benötige Planegg keine eigene Stelle für die Jugendarbeit mehr: "Wir tun bereits sehr viel." Sie verwies auf die beiden Jugendzentren in Planegg und Martinsried und deren "kompetentes" Personal: "Das macht einen Referenten oder eine Referentin unnötig."

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