Ottobrunn:Flüchtlingsunterkunft fällt ersatzlos weg

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Das Grundstück am Kathi-Weidner-Weg bleibt unbebaut. (Foto: Claus Schunk)

Am Kathi-Weidner-Weg in Ottobrunn entsteht keine Asylunterkunft - und auch keine Häuser für anerkannte Flüchtlinge.

Von Stefan Galler, Ottobrunn

Nun ist es amtlich: Die für den Kathi-Weidner-Weg in Ottobrunn geplante Asylbewerberunterkunft wird nicht gebaut. Das gab Leonhard Schmid, Leiter der Stabsstelle Asyl im Landratsamt, während der Sitzung des Kreisausschusses am Montagnachmittag bekannt.

Nach Anwohnerprotesten war die Größe der Unterkunft bereits reduziert worden

Bereits vor knapp zwei Wochen hatten sich die Bürgermeister des Landkreises und Landrat Christoph Göbel (CSU) bei ihrer Dienstbesprechung darauf verständigt, den Plan fallen zu lassen, am Rande des Landschaftsparks Holzhäuser der Firma Feel Home für 96 Personen zu errichten. Ursprünglich waren dort sogar Quartiere für bis zu 320 Flüchtlinge vorgesehen gewesen. Nach Protesten von Anwohnern hatten Gemeinde und Landkreis sich darauf verständigt, die Kapazität auf 200 Menschen zu reduzieren. Weil die Zahl der im Landkreis ankommenden Schutzsuchenden immer weiter zurückging, hatte das Landratsamt auch diese Zahl im Mai noch einmal auf 96 nach unten korrigiert.

Jetzt sollen die Häuser also gar nicht erst gebaut werden. Auch nicht, um darin andere Bedürftige unterzubringen. Der Kathi-Weidner-Weg liegt im Außenbereich. Nur dank einer Ausnahmeregelung wäre dort die Unterbringung von Flüchtlingen zulässig gewesen, aber eben keine Wohnmöglichkeit für anerkannte Asylbewerber oder Obdachlose.

In Neubiberg sollen Unterkünfte für anerkannte Asylbewerber entstehen

Erst vor gut drei Wochen hatte der Landkreis den geplanten Bau von Häusern für bis zu 240 Flüchtlinge an der Äußeren Hauptstraße in Neubiberg aufgegeben. Am Montag beschloss der Kreisausschuss einstimmig, dass die Kreisverwaltung deshalb mit der Firma Feel Home über eine Aufhebung des Mietvertrags verhandeln solle. Landrat Göbel betonte, dass dieser Beschluss nur greife, falls der Freistaat nicht wie eigentlich für solche Fälle vorgesehen Ausgleichszahlungen an das Unternehmen bereitstellt. "Nur dann muss ein Aufhebungsverfahren durch uns realisiert werden", so Göbel. An der Äußeren Hauptstraße in Neubiberg sollen nun unter anderem Unterkünfte für anerkannte Asylbewerber entstehen.

© SZ vom 18.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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