Oberschleißheim:Widerstand gegen Hubschrauber

Oberschleißheimer können sich in Protest-Listen gegen den Umzug der Hubschrauberstaffel der bayerischen Landespolizei eintragen.

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Gegen die geplante Ansiedlung der bayerischen Polizeihubschrauberstaffel auf dem Oberschleißheimer Flugplatzgelände machen die Bürger nun mobil. Mit einer von Gabriele Kämpf initiierten Unterschriftensammlung soll im derzeit laufenden Genehmigungsverfahren gegen das Projekt des bayerischen Innenministeriums Widerstand geleistet werden. Die Stationierung weiterer Hubschrauber sei "als zusätzliche Lärm- und Kerosinquelle bei Tag und Nacht für den ohnehin durch Lärm schon schwer belasteten Ort inakzeptabel", heißt es in dem Protestschreiben.

Die Listen liegen derzeit in diversen Geschäften in Oberschleißheim aus. Stellungnahmen zum Genehmigungsverfahren für die Ansiedlung, das eine Bürgerbeteiligung einräumt, können noch bis zum 22. Dezember eingereicht werden. Die bayerische Staatsregierung hatte zuvor versucht, das Projekt in einem Verfahren mit reduzierter Öffentlichkeit genehmigen zu lassen, was vom Verwaltungsgericht auf Klage des Oberschleißheimer Rathauses jedoch annulliert worden war.

Auch die Gemeinde lehnt eine Ansidlung ab

Auf dem historischen Oberschleißheimer Flugplatzgelände ist seit Jahrzehnten die Hubschrauberstaffel der Bundespolizei angesiedelt, die erst vor wenigen Monaten ihren außerordentlich großen Neubau an der Jägerstraße bezogen hat. Das Innenministerium verfolgt seit langem die Pläne, das Gebäude noch um ein weiteres Bauteil zu verlängern. In dieses sollen dann die Hubschrauber der bayerischen Landespolizei einziehen.

Polizei
:Hubschrauberstaffel soll in Oberschleißheim landen

Die Landespolizei plant einen Umzug vom Münchner Flughafen auf den Platz des Bundes und erhofft sich Synergieeffekte.

Derzeit sind die bayerischen Hubschrauber am Flughafen München stationiert, wofür der Freistaat allerdings Miete bezahlen muss. Die Gemeinde Oberschleißheim, die aus historischer Verbundenheit die Bundespolizei und ihre Helikopter stets toleriert hat, lehnt nun die massive Ausweitung der lärmintensiven Hubschrauberflüge durch eine zusätzliche Ansiedlung vehement ab.

© SZ vom 15.11.2016 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: