Wirtschaft und Wissenschaft:Schweizer schlucken Planegger Biotech-Unternehmen

Das Biotechnologieunternehmen MorphoSys AG in Planegg wird Teil des Schweizer Novartis-Konzerns. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Das Bundeskartellamt erlaubt die Übernahme der Morphosys AG durch die Novartis AG. Beide Firmen arbeiten gemeinsam an Medikamenten zur Leukämie-Behandlung.

Das Bundeskartellamt hat die geplante Übernahme sämtlicher Anteile der Morphosys AG in Planegg durch die Schweizer Novartis AG freigegeben. Der Fall betrifft die Übernahme eines der größten deutschen Biotech-Unternehmen durch einen der größten Pharmakonzerne der Welt. "Wir haben sehr genau geprüft, dass hier der Wettbewerb um Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten gegen eine Form der Leukämie durch den Zusammenschluss nicht beeinträchtigt wird", wird Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamts, in einer Pressemitteilung der Behörde zitiert. Im Ergebnis habe man keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken. Morphosys und Novartis haben die Übernahme im Wege eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebotes für einen Eigenkapitalwert von 2,7 Milliarden Euro oder 68 Euro pro Aktie vereinbart.

Das Kartellamt hatte die Übernahme einem fusionskontrollrechtlichen Vorprüfverfahren unterzogen. Morphosys ist ein global tätiges Biotechnologie-Unternehmen und entwickelt insbesondere Medikamente gegen Leukämie (Blutkrebs). Novartis verfügt über Medikamente und Entwicklungsaktivitäten in nahezu allen wesentlichen medizinischen Fachbereichen. Im Bereich der onkologischen Forschung liegt ein Schwerpunkt von Novartis ebenfalls bei Leukämie.

Morphosys steht mit einem neuen Wirkstoff ("Pelabresib"), der bei einer bestimmten Form von Leukämie eingesetzt werden soll, kurz vor der Zulassung und Markteinführung in Europa. "Pelabresib" soll zukünftig in Kombination mit dem bereits seit mehr als einem Jahrzehnt erhältlichen Wirkstoff "Ruxolitinib" von Novartis bei der Behandlung von Myelofibrose zum Einsatz kommen, einer bestimmten Form der Leukämie.

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