Jahresrückblick:Historische Erfolge

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Im Forst Kasten ist keine Erweiterung des Kiesabbaus erlaubt. (Foto: Stephan Rumpf)

Naturschützer feiern, dass sowohl im Forst Kasten als auch im Douglasienwäldchen dem Kiesabbau Einhalt geboten wird.

Von Annette Jäger, Neuried/Planegg

Ob 2023 mal als der Wendepunkt in die Geschichte eingehen wird, der das Ende des Kiesabbaus in Würmtaler Wäldern eingeleitet hat, wird sich noch zeigen. Sicher ist, dass die Waldschutz-Initiativen zwei überraschende und durchaus zukunftsweisende Erfolge feiern in diesem Jahr: Die Ausweitung des Kiesabbaus im Forst Kasten bei Neuried ist vom Tisch und der geplante Kiesabbau im sogenannten Douglasienwäldchen in Planegg wird durch ein Eilverfahren vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) vorerst gestoppt.

Keine Ausweitung des Kiesabbaus im Forst Kasten - das ist die Nachricht, die der Münchner Stadtrat im Juni verkündet und die die Umweltinitiativen und viele Bürger sowie Politiker zum Jubeln veranlassten. Der Vertrag zwischen der städtischen Heiliggeistspital-Stiftung, der der Wald gehört, und dem Neurieder Kiesabbauunternehmen wird aufgehoben. Diese Wende kommt überraschend, die Vertragsauflösung wird leise hinter verschlossenen Türen vollzogen.

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Noch im Frühjahr 2021 musste der Münchner Stadtrat, begleitet von heftigen politischen Debatten, dem Kiesabbau zum Teil unter juristischem Zwang zustimmen, die Waldrodung schien damals besiegelt zu sein.

Kaum zwei Monate später dann der zweite Erfolg: im August gab der Bayerische Verwaltungsgerichtshof einer Beschwerde des Bundes Naturschutz statt und gebot damit dem geplanten Kiesabbau im Douglasienwäldchen in Planegg vorerst Einhalt. Die Entscheidung ist historisch: Der Schutz des Bannwalds sei im Genehmigungsverfahren durch das Landratsamt nicht ausreichend beachtet worden, lautet eine Begründung des Gerichts. Diese Haltung ist neu. Bislang wurde Bannwald geopfert, solange eine Wiederaufforstung gesichert war. Zwar steht die Hauptverhandlung in der Sache noch aus, ein Urteil ist bisher nicht gesprochen. Die Waldschutz-Initiativen hoffen aber, dass mit dieser neuen Haltung auch ein Waldstück im Lochhamer Schlag, das für den Kiesabbau vorgesehen ist, verschont bleiben kann.

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