Neubiberg:Neues für den Altentreff

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Das ist eine Variante für die Fassade des neuen Seniorenzentrums. Wie sie am Ende aussehen wird, wird noch zwischen Gemeinde, Gemeinderat und Architekten abgestimmt. (Foto: Visualisierung Mahlknecht Herrle Architektur)

Der Vorentwurf des Architekten für einen Neubau des Seniorenzentrums kommt beim Gemeinderat gut an, besonders die etwas von der Straße zurückgesetzte Lage gefällt. Die vorgeschlagene spitze Fensterform finden dagegen nicht alle optimal.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Das Warten hat sich offenbar gelohnt. Als Architekt Lukas Mahlknecht seinen Vorentwurf für das lang ersehnte neue Seniorenzentrum am Montag im Gemeinderat in Neubiberg vorgestellt hatte und alle Fragen beantwortet waren, erntete er viel Zustimmung. Das Gremium votierte einstimmig dafür, das Vorhaben wie vorgestellt fortzuführen. Auch die Senioren im Publikum applaudierten.

Viel Zuspruch gab es etwa, weil das Gebäude etwas von der Straße zurückgesetzt sein soll, damit dort ein Aufenthaltsbereich entstehen kann. Unterschiedliche Ansichten gab es allerdings zu den vorgeschlagenen spitzen Fenstern. Das sei Geschmackssache, hieß es öfter. Der Architekt ist überzeugt von der besonderen Optik: "Das Seniorenzentrum soll eine Adresse und einladend sein."

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Schon viele Jahre tüftelt die Gemeinde an einem neuen Seniorenzentrum. Es soll am bisherigen Standort an der Hauptstraße 12 entstehen. Zuletzt hatte es eine Machbarkeitsstudie gegeben, aufgrund derer die Kommune weiterplante. Es gab ein Vergabeverfahren, infolgedessen das Architekturbüro Mahlknecht Herrle in München beauftragt wurde. Nun steht der Vorentwurf. Dieser sieht ein Untergeschoss, ein Erdgeschoss, einen ersten Stock und ein Dachgeschoss vor. Auch eine Lösung für einen zweiten Rettungsweg, der nicht viel Fläche verbraucht, hat das Architekturbüro gefunden. Diese Aufgabe stellte sich in der Vergangenheit als knifflig dar. Nun ist die Idee, dass der Rettungsweg vom Dachgeschoss ins erste Geschoss über eine innen liegende Treppe verlaufen soll und von dort über eine Außentreppe.

Geplant ist, das Gebäude von der Straße etwas nach hinten versetzt anzuordnen, damit man sich davor treffen kann. Es soll auch Sitzmöglichkeiten geben. Im Erdgeschoss findet sich zur Straße hin der Mittagstisch, dahinter eine Küche und im Bereich zum Garten hin ein Begegnungsraum mit Terrasse. Im ersten Obergeschoss soll es vier Büros an der Straßenseite geben und Kursräume Richtung Garten. Im Dachgeschoss ist ein Kreativraum zur Straße hin vorgesehen und ein Bewegungsraum zum Garten hin. Das Gebäude soll im Kern in Massivbauweise errichtet werden, die Nutzflächen in Holzbauweise.

Der Vorentwurf der Architekten für die Fassade sieht die umstrittenen, spitz zulaufenden Fenster vor. Zudem schlägt der Architekt einen farbigen Sonnenschutz vor. Eine vorgestellte Fassaden-Variante ist weiß, eine andere mit Holzverkleidung. Die Optik unterscheidet sich damit ziemlich von jener, die voriges Jahr im Rahmen der Machbarkeitsstudie zur Debatte stand.

Im Großen und Ganzen kam viel Lob zu dem Entwurf. Einigen gefiel die nach hinten versetzte Lage sehr gut. Beim Fensterformat war man sich nicht einig. Thomas Maier (Grüne) und Parteikollegin Ulrike Dowie etwa missfiel die vorgeschlagene, spitze Form. Dowie schlug rechteckige Fenster vor. Stephanie Konopac (Freie Wähler) derweil begrüßte die Fassaden-Optik und freute sich, dass das Gebäude einladend sei und frischen Wind bringe. Der Architekt betonte, dass das Gebäude sich aus seiner Sicht differenzieren solle und es wahnsinnig wichtig sei, Qualität auszustrahlen.

Muss mit ihrer Einrichtung vorübergehend umziehen: Renate Krier, die Leiterin des Seniorenzentrums. (Foto: Claus Schunk)

Gemeinde und Planer nehmen diverse Anregungen aus dem Gremium mit. So soll auch ein Alternativvorschlag mit rechteckigen Fenstern erstellt werden. Ebenso sollen unter anderem eine Notfall-Liege und ein Carport für den Seniorenbus geprüft werden, wie im Gremium vorgeschlagen wurde. Die Kosten für das Projekt werden auf etwa 6,6 Millionen Euro geschätzt. Die Gemeinde möchte verschiedene Förderprogramme prüfen. Der Zeitplan sieht vor, das jetzige Gebäude bis Ende 2024 abzureißen. Den Beginn der Hauptbaumaßnahmen plant der Architekt für März 2025.

Während der Bauarbeiten wird das Seniorenzentrum vorübergehend im ehemaligen DB-Store am Bahnhof untergebracht, der Gemeinderat hat der Übergangslösung bereits zugestimmt. Dieses steht seit vielen Jahren leer. Von 1. Januar an kann die Gemeinde das Gebäude von der Bahn mieten. Platz wäre dort auch: Samt Nebenräumen umfasst der Laden 159 Quadratmeter. Dort könnten nach Umbauarbeiten ein Gruppenraum, ein Begegnungsraum und zwei Büros unterkommen. Mit Lagerflächen im Untergeschoss und einer Bürofläche im Nebengebäude ergäben sich 265 Quadratmeter. Dorthin umziehen soll das Seniorenzentrum spätestens zum 1. Juni 2024.

Die Kosten für den Umbau samt Honoraren schätzt die Gemeinde auf 130 000 Euro. Neubiberg müsste die Kosten aber nicht komplett selbst stemmen. Um den Laden wieder nutzbar zu machen, gibt die Bahn nach Angaben der Gemeinde einen Baukostenzuschuss von bis zu 89 000 Euro.

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