Neubiberg:Runder Tisch zum Ärztehaus

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Neubibergs Bürgermeister Heyland will die Anwohner in die Planung der Bebauung am Rathausplatz 1 einbeziehen. Auch bei der geplanten Flüchtlingsunterkunft werden Wünsche der Anwohner berücksichtigt.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Anwohner dürfen bei der Erweiterung des Medizinischen Versorgungszentrums und der Bebauung des Rathausplatzes 1 in Neubiberg mitreden. Bürgermeister Günter Heyland stellte ihnen bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend einen runden Tisch in Aussicht, nachdem Georg Kastenmiller ein Mitspracherecht gefordert hatte. Die Bürger bei einer Ausschusssitzung mitberaten zu lassen, wie der Anwohner das vorgeschlagen hatte, dürfe er aber nicht, sagte Heyland. Neuigkeiten gibt es auch bei der geplanten Flüchtlingsunterkunft an der Äußeren Hauptstraße: Oliver Hellmund von der Bürgerinitiative Flüchtlinge in Neubiberg berichtete, dass diese nach Norden verschoben werden soll.

Das Projekt am Rathausplatz zieht sich schon lange hin. Das Bebauungsplanverfahren war jüngst abgebrochen worden, wegen der Kritik der Anwohner an der angeblichen Massivität des Projekts und weil sich auch der Gemeinderat nicht einigen konnte. Der Investor legte einen neuen Plan vor, der statt eines Neubaus des Ärztehauses und fünf Wohnhäusern eine Sanierung der Bestandsgebäude und eine Bebauung mit Doppelhäusern vorsah. Doch auch darauf konnten sich die Gemeinderäte nicht einigen, aber das Bebauungsplanverfahren wird wieder aufgenommen und die Beratungen der Beteiligten laufen wieder.

Anwohner Kastenmiller fragte auch, wie während der Bauphase der Verkehr über Rathausplatz, Lindenallee und die Hauptstraße mit dem bekanntermaßen problematischen Bahnübergang funktionieren solle: "Wie soll das alles gehen? Und was ist mit der Sicherheit unserer Schulkinder?" Die Sprecherin der Bürgerinitiative "Rettet den Rathausplatz" Herlinde Simmet-Schumacher pflichtete ihm bei: Die Planungen seien "blauäugig". Heyland räumte ein, dass die in zwei Phasen geplante Baustelle eine Mehrbelastung sein werde.

Die Asylunterkunft rückt nach Norden

Mit der geplanten Asylunterkunft an der Äußeren Hauptstraße beschäftigte ein weiteres Bauprojekt die Bürger. Wie es aussieht, soll den Wünschen der Anwohner zum Teil entsprochen werden. Statt der zunächst anvisierten acht Häuser für 240 Menschen plant der Investor, die Firma Feel Home, nun sechs zum Teil höhere Häuser zu bauen.

Das berichtete Hellmund von der Bürgerinitiative aus einer Besprechung auf Einladung des Landratsamts. Zudem sollen die Häuser weiter nördlich auf dem Grundstück angeordnet sein und damit etwa in 40 Meter Abstand von der Bebauung der Anwohner. Heyland lobte derweil die Kooperation zwischen Bürgerinitiative, Landratsamt und Gemeinde: "Ich freue mich, dass nach der Informationsveranstaltung ein Dialog entstanden ist."

Die Gemeinde habe viele Anstrengungen unternommen, Grundstücke für die Unterbringung von Asylsuchenden zu finden, betonte Heyland und wiederholte den Aufruf an Privatleute, leer stehenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Ein Bürger kritisierte, dass die Gemeinde sich in den vergangenen Jahren nur auf private Initiativen verlassen habe, Grundstücke zu finden. Er schlug daher den Kauf eines Grundstücks für künftige Planungen vor. Heyland erläuterte, dass die gemeindlichen Grundstücke anderweitig verplant seien, und nannte als Beispiel den Bau von bezahlbaren Wohnungen auf der Heid.

© SZ vom 28.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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